VATIKAN - Generalversammlung der Päpstlichen Missionswerke: Päpstliche Missionsunion der Kleriker

Samstag, 1 Juni 2019 päpstliche missionswerke   missionarische Öffentlichkeitsarbeit  

Rom (Fides) –“Nachdem wir drei Jahre lang im Rahmen von Begegnungen, Besuchen, Anhörungen und durch Studium und Forschung nach kirchlichen Elementen gesucht haben, die uns dabei helfen einen Reformvorschlag für die Päpstliche Missionsunion der Kleriker zu entwickeln, scheint es mir nun an der Zeit, mit der Diskussion und der Unterscheidung zu beginnen“, so Pater Fabrizio Meroni, PIME, Generalsekretär der Missionsunion der Kleriker, Direktor des Internationalen Bildungszentrums CIAM und der Presseagentur FIDES in seinem Jahresbericht bei der Generalversammlung der Päpstlichen Missionswerke (vgl. 24/05/2019)
Das ursprüngliche Charisma der Päpstlichen Missionsunion der Kleriker (31. Oktober 1916) und die Motivationen, die zur Gründung des Internationalen Bildungszentrums CIAM (31. Mai 1974) führten, d.h. die Bildungsarbeit für die „Missio ad gentes“ und die missionarische Sensibilisierung des gesamten Volkes Gottes, "sind auch heute deren Existenzberechtigung und prägen Art der Tätigkeit", so Pater Meroni, "Es geht jedoch heute darum, neue Arbeitsmethoden zu finden, die eine erneuerte missionarische Identität im Zeichen der Bildungsarbeit im Lichte der Lehren des Zweiten Vatikanischen Konzils und der nachkonziliaren Päpste zum Ausdruck bringen und zwar innerhalb einer kirchlichen Gemeinschaft, in der der Nachfolger Petri und die Organismen, die in seinem Dienst stehen, eine fruchtbare Beziehung zwischen der Universalkirche und den Ortskirchen beleben und aufrechterhalten“.
Der Generalsekretär wies darauf hin, dass "die missionarischen Bildungsangebote, jegliche reduktive einseitige Bewegung von Norden nach Süden überwinden müssen", weshalb "eine vernünftige Bildungsarbeit für die „Missio ad gentes‘“ und eine fruchtbare missionarische Öffentlichkeitsarbeit den Bedürfnissen der ständigen Weiterbildung in den jeweiligen Ortskirchen entsprechen müssen. Unsere Bildungsangebote dürfen nicht als parallele Aktivität von untergeordneter Bedeutung oder mit exotischen Zielsetzungen und von ausschließlichem Interesse für Missionare präsentiert werden. Unter ständiger Weiterbildung verstehen wir alles, was Wachstum, Entwicklung, Dekontamination, Solidität und Reifung des christlichen Glaubens, verstanden als persönliche Begegnung mit Jesus Christus und als emotionale und intelligente Beziehung zu Ihm in der Kirche als Gemeinschaft von Brüdern und Schwestern, betrifft".
In dieser Perspektive seien die Päpstliche Missionsunion der Kleriker und das CIAM aufgerufen, „gemeinsam mit den Ortskirchen missionarische Bildungsangebote zu entwickeln, die dazu anregen, die missionarische Verantwortung gegenüber den eigenen Völkern und Ländern und gegenüber anderen Völkern und Kulturen zu übernehmen. Eine Bildungsarbeit, die zwar den lokalen Bedürfnisse entspricht, aber weitere Reflexionen, Aktionen und Initiativen anregt, provoziert und auf den Weg bringt, die das zwischen Glauben und Welt und zwischen Kirche und Völkern und deren Kulturen und Religionen bestehende missionarische Verhältnis ernst nehmen. Die Päpstliche Missionsunion der Kleriker und das CIAM stehen nicht nur im Dienst der Ortskirchen, sondern dienen in Zusammenarbeit mit ihnen gemeinsam der „Missio ad gentes“ der Kirche in der ganzen Welt.“
Pater Meroni nannte in diesem Zusammenhang verschiedene Bereiche, die bei einem Umdenken bevorzugt berücksichtigt werden sollten. Zunächst im Hinblick auf die Katecheten, die in den Ortskirchen "die Hauptakteure bei der Evangelisierung sind". Die Päpstliche Missionsunion der Kleriker könnte künftig in Zusammenarbeit mit den Ortskirchen die Katecheten aus- und weiterbilden, bei denen es sich um "getaufte Gläubige handelt, die bei ihrem Dienst die missionarische Dimension in der ordentlichen Pastoralarbeit der Kirche umsetzen". Auf diese Weise könnte die Missionsunion der Kleriker „bei der Begleitung von Katecheten und ihren Ausbildern neue Horizonte für die „Missio ad gentes“ eröffnen. Auf diese Weise wäre die missionarische Bildungsarbeit keine parallele und marginale Aktivität im kirchlichen Leben, sondern voll und ganz in die wirklichen Bedürfnisse und konkreten Anforderungen der lokalen Gemeinden eingebunden".
Besondere Aufmerksamkeit müsse im Hinblick auf die missionarische Bildungs- und Öffentlichkeitsarbeit auch junge Menschen, Familien, der Arbeitswelt sowie den traditionellen Medien und den sozialen Netzwerken gewidmet werden. "Die Neuausrichtung der christlichen Bildungsarbeit auf der Grundlage einer erneuerten katholische Missionstheologie und das Bemühen um den interreligiösen Dialog, der offen für die Begegnung mit Kulturen ist, sind die Hauptanliegen der missionarischen Fortbildung", so P. Meroni.
„Eine weitere große Herausforderung und Möglichkeit für die missionarische Bildungsarbeit der Missionsunion der Kleriker ist der Beitrag zur Ausbildung der Priester, insbesondere der Diözesanpriester, im Einvernehmen mit den Ortskirchen“, betont Pater Meroni, „Dabei geht es um die Berücksichtigung eines dringenden lokalen Bedarfs unter der Leitung der Bischöfe und das Mitwirken an der Neuqualifizierung des Priesteramtes im Hinblick auf die katholische und missionarische Dimension des christlichen Glaubens und des seelsorgerischen Dienstes."
Was Bildungsangebote für Ordensleute anbelangt, sollte die lokalen Bildungsinitiativen der Missionsunion der Kleriker insbesondere den Ordensgemeinschaften für Männer und Frauen gewidmet sein, die vor Ort gegründet wurden und für die das Diözesanrecht gilt: "Die Päpstliche Missionsunion der Kleriker könnte mit Ortsbischöfen und Ordensoberen zusammenarbeiten wenn es um eine Ausbildung geht, die im Lichte der Sendung der Kirche hilft, die Echtheit des Charismas, die Fruchtbarkeit des Apostolats und die persönliche Heiligung auf der Grundlage des Charismas zu erkennen".
(SL) (Fides 1/06/2019)


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