VATIKAN - Erzbischof Dal Toso eröffnet die Generalversammlung der Päpstlichen Missionswerke

Montag, 27 Mai 2019 päpstliche missionswerke  


Rom (Fides) – „Die Kirche wird unser besonderes Charisma immer brauchen. Denn die Kirche wird immer missionarisch sein und daher wird es auch in Zukunft notwendig sein, dass das gesamte Volk Gottes an der Sendung der Kirche mitwirkt. Aber die Zeiten ändern sich und wir müssen neue Formen der Präsenz finden, die den jeweiligen Bedürfnissen entsprechen“, so Erzbischof Giampietro Dal Toso, Präsidenten der Päpstlichen Missionswerke, bei der Eröffnung der alljährlichen Generalversammlung der Päpstlichen Missionswerke im Haus „Fraterna Domus“ in Sacrofano bei Rom. (vgl. Fides 24/05/2019).
In seinem zusammenfassenden Rückblick auf die Aktivitäten des vergangenen Jahres erklärte Erzbischof Dal Toso, dass es für ihn "zuallererst ein Jahr des Kennenlernens war, sowohl im Hinblick auf die persönliche Begegnung mit den Nationaldirektoren als auch hinsichtlich der von ihnen durchgeführten Aktivitäten. Ich muss sagen, dass ich wirklich erstaunt und glücklich bin über die enorme Arbeit, die die Direktionen in den verschiedenen Ländern insgesamt leisten, insbesondere im Bereich der Bildungs- und Sensibilisierungsarbeit. Das Engagement vieler Nationaldirektoren und ihr Elan sind meiner Ansicht nach bewundernswert“.
Die Fortbildung der Nationaldirektoren und ihrer Mitarbeiter, sei ein vorrangiges Anliegen der Generalversammlung im vergangenen Jahr gewesen, so der Erzbischof, der diesbezüglich an drei Fortbildungsseminare erinnerte, die zusätzlich zu den drei einführenden Tagen für die neuen Nationaldirektoren angeboten wurden "damit ein Wechsel in der Leitung der Direktion die Arbeit der Niederlassung nicht beeinträchtigt". Außerdem habe man zusammenfassende Richtlinien für die neuen Nationaldirektoren bereitgestellt. Ein weiteres wichtiges Anliegen sei der Ausbau der Beziehung zu den Bischöfen gewesen. In den vergangenen Monaten habe er sich deshalb auch um die Begegnung mit den Bischöfen bemüht, so Erzbischof Dal Toso, insbesondere anlässlich der Ad-limina-Besuche der verschiedenen Bischofskonferenzen in Rom und im Rahmen seiner Besuche bei den Bischofskonferenzen in den verschiedenen Ländern sowie bei der Begegnung mit rund einhundert Bischöfen beim Amerikanischen Missionskongresses (CAM 5).
„Die Sensibilisierung für die Mission wurde auch durch die Feier des Außerordentlichen Monats der Weltmission im Oktober dieses Jahres erleichtert", fuhr der Erzbischof fort, „Die Vorbereitung dieser Initiative hat uns viel Kraft gekostet, aber es hat sich gelohnt, denn das Echo war sehr positiv und sehr stark. Dies bedeutet, dass wir uns weiterhin auf die Sensibilität für die Anliegen der Mission bei einem bedeutenden Teil der Kirche verlassen können."
Den Amerikanischen Missionskongress bezeichnet der Präsident der Päpstlichen Missionswerke als „wichtigen missionarischen Impuls für den gesamten amerikanischen Kontinent mit der Teilnahme von mehr als 2.500 Delegierten aus ganz Amerika". Der nächste Amerikanische Missionskongress in Puerto Rico werde insbesondere die verschiedenen Jubiläen des Jahres 2022 berücksichtigen: das 400jährige Bestehen der Kongregation für die Evangelisierung der Völker, das 200jährige Gründungsjubiläum der Päpstlichen Missionswerke und den 100. Jahrestag der Anerkennung als Päpstliche Werke. Dies solle dem Missionskongress eine besondere Ausrichtung auf die Mission „ad gentes“ verleihen. "Dafür gibt es mindestens drei Gründe: Es ist wichtig, dass wir die gewöhnliche Seelsorge von der Missio ad gentes zu unterscheiden und nicht zu trennen wissen; zudem gibt es weite Gebiete Amerikas, in denen die Missio ad gentes noch erforderlich ist; die Missio ad gentes eröffnet zuletzt den einzelnen Ortskirchen eine weltkirchliche Perspektive."
Erzbischof Dal Toso teilte der Versammlung aber auch einige Bedenken mit: es bedürfe einer soliden theologische Grundlage für die Tätigkeit der Päpstlichen Missionswerke und angesichts einer negativen Entwicklung bei der finanziellen Verfügbarkeit, seien neue Methoden zur Spendensammlung und Finanzierung erforderlich, damit der Dienst der Päpstlichen Missionswerke auch in Zukunft gewährleistet werden könne.
Zu den Zukunftsperspektiven betonte der Erzbischof: "Wie wir der Intuition des Pontifikats von Papst Franziskus entnehmen, nähern wir uns einer Zeit größerer missionarischer Intensität und Notwendigkeit, sowohl in den traditionellen Gebieten der Mission ad gentes als auch in den Gebieten mit antiker christlicher Tradition. Die Rolle der Päpstlichen Missionswerke wird daher nicht weniger wichtig, sondern sie wird wachsen, um das Missionsbewusstsein am Leben zu erhalten, das die Kirche immer dringender brauchen wird“. Dieses Thema habe auch im Mittelpunkt der kontinentalen Sitzungen der Päpstlichen Missionswerke gestanden, deren Ergebnisse man nun analysiere und für zukünftige Aktivitäten berücksichtigen werde.
Abschließend eröffnete Erzbischof Dal Toso die Arbeiten der Generalversammlung, indem er erneut die Wichtigkeit der Missionstheologie betonte, die als Thema für die "Pastoralen Tage" gewählt wurde. "Bei meinen Begegnungen mit der Welt der Mission habe ich bald erkannt, dass eine eingehende Reflexion über die entscheidenden Fragen erforderlich ist. Ohne eine wirklich begründete Motivation stößt auch unsere missionarische Bildungs- und Öffentlichkeitsarbeit bald an ihre Grenzen“, so der Präsident der Päpstlichen Missionswerke abschließend.
(SL) (Fides 27/05/2019)


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