AFRIKA/ZENTRALAFRIKANISCHE REPUBLIK - Italienischer Missionar und Umweltaktivist von Soldaten vorübergehend festgehalten

Donnerstag, 2 Mai 2019 umwelt   gerechtigkeit  

Bangui (Fides) – Ein italienischer Missionar, der bereits in der Vergangenheit die von Goldminen in der Zentralafrikanischen Republik verursachten Umweltschäden angeprangert hatte, wurde von Soldaten aufgehalten und abgeführt. "Am 27. April war ich am Ufer des Flusses Ouham entlanggegangen, um zu sehen, ob die chinesischen Minenbetreiber die Arbeit eingestellt hatten“, so Pater Aurelio Gazzera, der als Missionar des Karmeliterordens in Bozoum im Nordwesten des Landes tätig ist. "Ich habe einige Fotos und Videos von der Mine aufgenommen, die ihre Tätigkeit praktisch nicht eingestellt hatte", so der Missionar. Die örtliche Bevölkerung hat darum gebeten, die Goldmine zu schließen, die erhebliche Umweltschäden verursacht hatte (vgl. Fides 10/04/2019).
"Die Soldaten fragen mich, warum ich die Fotos gemacht habe“, berichtet der italienische Missionar, „Ich antworte, dass es nicht verboten ist, zumal ich nicht auf dem Gelände der Mine aufhielt, sondern auf der anderen Seite des Flusses Ouham … Doch die Soldaten bedrohten mich und nahmen mir mit großem Geschrei Kamera und Telefon ab und durchsuchten mich".
Danach wurde Pater Aurelio abgeführt und zur Bergwerkspolizei gebracht, die für den Schutz der Minen zuständige Militärabteilung. "Wir mussten durch die Stadt gehen und die Menschen wurden auf die Festnahme aufmerksam, so Pater Aurelio, so dass, beim Kommando der Bergwerksbrigade angekommen, sich eine Menge von Jugendlichen und Frauen versammelt hatten und meine Freilassung forderten. "Die Situation war fast schon komisch: Die Soldaten wussten weiß nicht, was zu tun ist, und ich warten zunächst ab ... Nach ein paar Minuten ließen sie mich frei, worauf ich Handy und Kamera zurückfordert e."
„Die ganze Stadt war zunächst glücklich mit meiner Entlassung“, so der Ordensmann, „aber wütend auf die Behörden und vor allem auf das chinesische Unternehmen. Ich kehrte zur Mission zurück, doch in der Zwischenzeit hatte sich die Situation in der Stadt zugespitzt: Die Menschen errichten Barrikaden und ein Fahrzeug des chinesischen Unternehmens wurden in Brand gesetzt. Die Menschen wollten zur Mine gehen, und die chinesischen Arbeiter zu vertreiben. Deshalb ging ich mit dem Präfekten und dem Staatsanwalt in die Stadt zurück und versuche die Menschen zu beruhigen. Aber in diesem Moment fuhr ein Fahrzeug der Armee mit bewaffneten Soldaten vor. Die Menschenmenge (zwischen 3-4.000 Menschen) gingen auf das Fahrzeug zu und zwang es zur Umkehr, woraufhin die Soldaten auf nächster Nähe Warnschüsse abgaben: Gott sei Dank wurde niemand verletzt! "
Nach dem Abzug der Soldaten forderte der Ordensmann die Bevölkerung auf, gewalttätige Aktionen zu vermeiden und erinnerte daran, dass "das Problem der unkontrollierten Ausbeutung natürlicher Ressourcen gesetzlich geregelt werden muss".
(L.M.) (Fides 2/5/2019)


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