AFRIKA/SUDAN - Das Flüchtlingshochkommissariat der Vereinten Nationen beendet die Rückführungsoperationen im Südsudan

Mittwoch, 22 März 2006

Karthum (Fidesdienst) - Infolge der jüngsten Gewalt im Südsudan beschloss das Flüchtlingshochkommissariat der Vereinten Nationen (UNHCR) die Rückführung der sudanesischen Flüchtlinge aus der Demokratischen Republik Kongo, Uganda und der Demokratischen Republik Kongo in die südlichen Teile des Sudan zu unterbrechen.
Die internationalen Mitarbeiter des UNHCR, die in diesen Teilen des Landes tätig sind werden vorübergehend in anderen Teil des Landes untergebracht. Zu diesem Beschluss kam es, nachdem es in der Nacht des 18. März in Yambio in der Nähe der Niederlassung einer Nichtregierungsorganisation heftige Gefechte gegeben hatte.
Obschon in Yambio die Mitarbeiter des UNHCR nicht direktes Ziel der Angriffe waren, beurteilt das UN-Hilfswerk die Situation als zu instabil und veranlasste deshalb die vorübergehende Evakuierung der eigenen Mitarbeiter. Auch andere Hilfsorganisationen, die in Yambio tätig sind, haben ihre Mitarbeiter nach Juba oder Rumbek gebracht. Gegenwärtig wurde in Yambio die Ordnung zwar wieder hergestellt, doch die Situation bleibt weiterhin angespannt.
Der Leiter der Operationen des UN-Flüchtlingshochkommissariats im Sudan, Jean-Marie Fakhouri traf gestern in Juba ein und wird in den kommenden Tagen die Region besuchen und sich vor Ort ein Bild von der Lage machen. Den Gefechten am vergangenen Wochenende waren Angriffe auf eine Einrichtung des UNHCR in Yei vorausgegangen. Am Mittwoch, den 15. März waren zwei Männer in die Anlage eingedrungen und hatten einen Wachmann ermordet, der für das Hilfswerk tätig war und eine weitere Person verletzt. Auch ein weiterer internationaler Mitarbeiter des UNHCR wurde verletzt und wird im Krankenhaus in Nairobi behandelt. Sein Zustand ist kritischem aber stabil.
Nachdem der 21jährige Bürgerkrieg mit der Unterzeichnung eines Friedensabkommens vor 14 Monaten beendet wurde, leben immer noch 350.000 südsudanesische Flüchtlinge in den Nachbarländern. Im Land selbst gibt es rund 4 Millionen Binnenflüchtlinge. (LM) (Fidesdienst, 22/03/2006 - 27 Zeilen, 288 Worte)


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