AFRIKA/ZENTRALFRIKANISCHE REPUBLIK - Massaker in Alindao: “Blauhelme haben die Menschen ihrem Schicksal überlassen“

Samstag, 17 November 2018 massaker  

Bangui (Fides) - "Nach dem, was ich weiß, haben die Blauhelme der UN- Mission in der Zentralafrikanischen Republik (MINUSCA) die Bevölkerung nicht vor den Rebellen geschützt, die den Anschlag in Alindao begangen haben. Bei der Ankunft der Kämpfer sollen sie sich in ihre Basis zurückgezogen und die Bevölkerung ihrem Schicksal überlassen haben", so der aus der Zentralafrikanischen Republik stammende, Priester Amos Boubas, der in Rom studiert und im Kontakt zu seinen Mitbrüdern in der Zentralafrikanischen Republik steht.
Am vergangenen 15. November griffen die ehemaligen Seleka-Rebellen der „Unité pour la Paix en Centrafrique“ (UPS) unter dem Leitung von General Ali Darassa aus dem Stamm Peul die Kathedrale von Alindao im Süden des Landes und das nahe gelegene Flüchtlingslager an. "Nachdem sie die Kathedrale geplündert und niedergebrannt hatten, zogen die Rebellen weiter in das Flüchtlingslager, wo sie mindestens 42 Menschen töteten. Unter den Opfern sind auch der Generalvikar der Diözese Alindao, Prälat Blaise Mada, der gestern beerdigt wurde, und ein anderer Priester, Pfarrer Celestine Ngoumbango aus Mingala dessen Leiche erst heute gefunden wurde“, so Pfarrer Boubas. "Die beiden Priester wurden durch Schüsse getötet, die während des Angriffs die bischöfliche Residenz, abgefeuert wurden, wo sie zusammen mit anderen Leuten Zuflucht gesucht hatten"
„Bischof Cyr-Nestor Yapaupa von Alindao kümmert sich derzeit um die Evakuierung der Überlebenden und deren Unterbringung in der Hauptstadt Bangui", so der Geistliche.
Das Massaker soll aus Rache für den Mord „an einen Muslim“ sein, der von Anti-Balaka-Milizen getötet wurde. "Ich denke, dass sich hinter dieser blutigen Tragödie politische Gründe verbergen“, so der Priester abschließend, „Nachdem Frankreich dem Sicherheitsrat der Vereinten Nationen eine Resolution vorlegte, mit dem das Mandat von MINUSCA um ein weiteres Jahr verlängert werden soll".
(L.M.) (Fides 17/11/2018)


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