AFRIKA/D.R. KONGO - Kardinal Monsengwo: Symbolfigur einer engagierten afrikanischen Kirche

Montag, 5 November 2018

Internet

Kinshasa (Fides) – „Kardinal Monsengwo war bis heute die Stimme einer afrikanischen Kirche, die sich weigert, die die Hoffnung nie aufgab, dass afrikanische Völker nicht der Politik geopfert werden dürfen; er stand für eine afrikanische Kirche, die nicht stumm bleibt und sich nicht auf die Seite der Apostel des Bösen stellt, die unseren Kontinent ständig heimsuchen; eine afrikanische Kirche, die dem Tod das letzte Wort auf dem afrikanischen Kontinent verweigert", so, der ivorische Theologen Pater Donald Zagore von der Gesellschaft der Afrikamissionen (SMA), wenige Tage nach dem Rücktritt des Erzbischofs von Kinshasa, Kardinal Laurent Monsengwo, wegen Erreichen der Altersgrenze.
"Kardinal Laurent Monsengwo erinnerte in seinem Kampf für Gerechtigkeit und Gleichheit der Völker an das Wesentliche eines grundlegenden Kampfes und die primäre Berufung einer Kirche, die die Stimme derjenigen sein muss, die keine Stimme haben. Die Kirche muss ein Instrument für Gerechtigkeit und Wahrheit auf dem Kontinent sein, denn dies sind grundlegende Prinzipien und Garantien für das Zusammenleben in einer versöhnten und einzigartigen afrikanischen Gesellschaft" herrscht.
Der Erzbischof habe jeden daran erinnert, dass der christliche Glaube grundsätzlich eine "politische Dimension" hat, die jeden gläubigen Menschen zu einem politischen Engagement verpflichtet, das sich solidarisch mit den Armen, den Randgruppen und den Stimmlosen zeigt. Dies sei ein politisches Engagement, das der gegenwärtigen Politik völlig entgegengesetzt sei, da diese im Wesentlichen darin bestehe, Macht zu erlangen, sie auszuüben und sie zu erhalten, stellt Zagore fest. "Diese Perspektive nährt die Keime des Konflikts, weil es immer mehr als eine Person gibt, die die Macht an sich reißen sein will", so Pater Donald.
Das politische Engagement der Kirche, so der Missionar, "besteht darin, keine Macht zu erobern. Das politische Bekenntnis, das unser christlicher Glaube erfordert, ist einfach ein Bekenntnis zu einer neuen Ordnung in einer Gesellschaft, in der Frieden und Gerechtigkeit herrschen, die von Männern und Frauen mit Integrität und großer Moral getragen wird. Ein Satz von Kardinal Monsengwo ist hier geradezu prophetisch und wird immer in den Erinnerungen bleiben: ‚Que les médiocres dégagent!’".
"Der Rücktritt von Kardinal Laurent Monsengwo ist sicherlich das Ende einer Ära, aber auch der Beginn einer neuen Ära, in der die afrikanische Kirche vom Erbe des Kardinals profitiert wird und frei von ihren Ängsten und bereit ist, sich mit Selbsthingabe, um die Verwirklichung von Gerechtigkeit und Gleichheit für die Armen und Randgruppen in Afrika engagiert".
(DZ/AP) (Fides 5/11/2018)


Teilen: