Vatikanstadt (Fides) – Papst Franziskus wandte sich heute in einer Videobotschaft an die Päpstlichen Missionswerke. Die Nationaldirektoren aus aller Welt tagen noch bis zum kommenden 2. Juni im Gästehaus Fraterna Domus in Sacrofano bei Rom (vgl. Fides 25/05/2018). Es folgt der Wortlaut der Botschaft.
Liebe Brüder und Schwestern, mit dieser Botschaft möchte ich eine Realität darstellen die für die Sendung der Kirche von großer Bedeutung, aber wenig bekannt ist, die Päpstlichen Missionswerke. Schon seit frühester Zeit war die gegenseitige Hilfe der Ortskirchen um das Evangelium zu verkünden ein Zeichen der Weltkirche gewesen. Die vom Geist des Herrn angeregte Mission erweitert nämlich die Räume des Glaubens und der Liebe, lässt sie an die Grenzen der Erde stoßen. Im 19. Jahrhundert hat die Gründung der Werke der Verkündigung Christi neuen Auftrieb gegeben. Besondere Aufgabe dieser Missionswerke war es, die Evangelisierung in den neuen Territorien durch Gebet und Handeln tatkräftig zu unterstützen. Und als Papst Pius XI. ihnen den Titel „Päpstlich“ verliehen hat, wollte er damit unterstreichen, wie sehr dem Nachfolger Petri die Mission der Kirche für alle Völker am Herzen lag. Daran hat sich bis heute nichts geändert! Die Päpstlichen Missionswerke führen den Dienst, den sie vor fast 200 Jahren begonnen haben, noch heute fort. Sie sind mit ihren Nationaldirektoren in 120 Ländern präsent, koordiniert von den internationalen Sekretariaten des Heiligen Stuhls. Warum sind die Päpstlichen Missionswerke so wichtig? Vor allem deshalb, weil sie für die Missionare und Missionarinnen für das Evangelisierungswerk der Kirche beten müssen. Das Gebet ist das erste „Missionswerk“ – das erste! -, das jeder Christ tun kann und muss. Und es ist auch das wirksamste, obwohl man es nicht bemessen kann. Der wichtigste Akteur der Evangelisierung ist nämlich der Heilige Geist, und wir sind gerufen, mit ihm zusammenzuarbeiten. Außerdem garantieren diese Werke im Namen des Heiligen Vaters auch eine gerechte Verteilung der Hilfen, damit alle Kirchen der Welt, mit einem Minimum an Hilfe für die Evangelisierung, die Sakramente, ihre Priester, Seminare, Pastoralarbeit und Katechisten rechnen können. Unterstützung der Missionare also, die evangelisieren: Unterstützung vor allem durch das Gebet, damit es der Heilige Geist nie an seiner Präsenz fehlen lasse, denn er ist es, der die Evangelisierung vorantreibt. Ich fordere euch alle auf, euch an unserer gemeinsamen Arbeit zu beteiligen, durch die Arbeit dieser Missionswerke, das Evangelium zu verkünden und die jungen Kirchen zu unterstützen. Wenn ihr das tut, wird die Kirche aller Völker auch weiter offen sein für alle und freudvoll die Frohe Botschaft Jesu Christi, Retter der Welt, verkünden. Ganz herzlichen Dank an alle!
(Fides 28/05/2018)