EUROPA/ITALIEN - "Dialog und Meinungsfreiheit": Rund 400 kirchliche Medienschaffende tagen in Rom

Mittwoch, 18 April 2018

Foto: Pontificia Università della Santa Croce

Rom (Fides) - "Die Kirche muss sich intensiv mit Fragen des Dialogs, der Achtung und der Meinungsfreiheit befassen, insbesondere wenn sie Meinungen zu sozialen Fragen vermitteln und versuchen muss, die Werte der Kirche als Institution deutlich zum Ausdruck zu bringen", so Pfarrer Hector Aranda Mella, Leiter der Pressestelle der chilenischen Diözese Chillán, der in Rom am XI. Studienseminar für kirchliche Medienschaffende teilnimmt, das vom 17. bis 19. April, an der Päpstlichen Universität Santa Croce stattfindet.
"Einer der Punkte auf der Tagsordnung“, so Pfarrer Mella „war die Notwendigkeit einer klaren Definition der Werte, die die Kirche vermitteln will, ohne dabei zu vergessen, dass alles, was sie sagt, von Glaubwürdigkeit getragen werden muss“. Außerdem, „müssen wir bereit sein, dem anderen zuzuhören" und wenn sich die Botschaften an die Öffentlichkeit wenden "müssen es mit einem Sinn für das Menschliche tun, ohne die Person aus den Augen zu verlieren".
An dem Kongress nehmen rund 400 Personen aus verschiedenen Ländern teil, darunter Kommunikationsexperten, Direktoren und Leiter der Pressestellen der Diözesen, der Bischofskonferenzen und anderer kirchlicher Gremien sowie Universitätsprofessoren und Journalisten.
Zu den Referenten gehört auch Professor Juan Pablo Cannata Koordinator und Forscher des Zentrums für angewandte Kommunikationswissenschaft CECAP der Universidad Austral in Argentinien, der betont „Wir leben in Gesellschaften, die durch Vielfalt gekennzeichnet sind, wo die Menschen auf verschiedenen Werteangeboten wählen können, wen es um Lebensstil, Gesellschaftsform, Bildung und andere soziale Probleme geht“. Wenn man also eine ‚Kultur der Begegnung‘ schaffen wolle, wie Papst Franziskus verkünde, dann ist es nach Ansicht von Cannata " von grundlegender Bedeutung, sich darum zu bemühen, die Voraussetzungen dafür zu schaffen, dass ein möglicher Dialog zu diesen wesentlichen Fragen stattfindet". Um dies zu erreichen sei es wichtig, ist „eine Kohärenz notwendig, die sowohl die persönliche als auch das institutionelle und intellektuelle Ebene betrifft. Es geht nicht darum, ohne weitere Ausführungen zu sagen, was man denkt, sondern wir müssen unsere christliche Identität vertiefen um die Symphonie unserer Werte zum Ausdruck zu bringen". " Es ist wichtig, dass unsere Position das Ergebnis einer Vertiefung ist", fügt er hinzu.
Das Seminar befasst sich auch mit der Frage der Meinungsfreiheit, da auch die christliche Botschaft in vielen Ländern starker Einschränkungen im öffentlichen Leben oder indirekter Zensur unterliegt, mit teilweise voreingenommenen Debatten bis hin zu einer authentischen Verfolgung. „In Chile ist Meinungsfreiheit ist verfassungsmäßig garantiert“, so Pfarrer Mello zu diesem Thema, „Im Jahr 2016 veröffentlichte jedoch die Interamerikanische Kommission für Menschenrechte einen Bericht, in dem zwar auch bedeutenden Fortschritte in diesem Bereich erwähnt werden auch Verstöße gegen die Meinungsfreiheit und das Recht auf Zugang zu Informationen dokumentiert werden, darunter Verfolgung von Medienschaffenden, Unterdrückung von Demonstranten in der Öffentlichkeit, Beschränkungen für Journalisten und Kommunikatoren“. Trotz dieser Vorfälle so der Pressesprecher, "herrscht in Chile mehr Meinungsfreiheit " als in anderen Ländern oder im Vergleich zur Vergangenheit, wie man an der Nutzung sozialer Netzwerke sehen könne.
Das Seminar unterstrich, dass die kirchliche Kommunikationsabteilungen in der ganzen Welt die Aufgabe haben, die sozialen Funktion freier und zuverlässiger Informationen wahrzunehmen, wie Papst Franziskus in seiner Botschaft zum Welttag der Kommunikation 2014 bekräftigte: "Wir müssen die Differenzen beilegen durch Formen des Dialogs, die es uns erlauben, an Verständnis und Respekt zu wachsen. Die Kultur der Begegnung macht es erforderlich, dass wir bereit sind, nicht nur zu geben, sondern auch von den anderen zu empfangen. Die Medien können uns dabei behilflich sein”
(LG) (Fides 18/04/2018)


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