AFRIKA/TOGO - Frauen protestieren gegen Präsidenten Gnassingbe

Dienstag, 23 Januar 2018

SG

Lomé (Agenzia Fides) – Frauen stehen an vorderster Front bei Protesten gegen Präsident Faure Gnassingbe in Togo. Tausende von Frauen demonstrierten zum Beispiel am Samstag, den 20. Januar, in Lomé und sind sehr aktiv bei den Märschen, die seit September letzten Jahres fast wöchentlich stattfinden, um gegen ein System zu protestieren, mit dem sich seit über 50 Jahren eine einzige Familie an der Macht hält (vgl. Fides 11/10/2017). »Vor ein paar Tagen sind die Frauen und nur sie in Massen durch die Straßen von Lome marschiert. Dies ist von großem symbolischen Wert", so P. Silvano Galli von der Gesellschaft der Afrikamissionar in Togo.
„Da die Machthaber keine Fortschritte machen wollen, haben die Frauen beschlossen auf den Plan zu treten“, so der Oppositionsführer Jean-Pierre Fabre, in seinem Grußwort bei dem Protestmarsch, den er als „großartige Initiative“ bezeichnete.“ In Begleitung vieler Männern und Vertreter der Opposition, gingen die Frauen, die größtenteils schwarz gekleidet waren von drei verschiedenen Treffpunkten los und marschierten mehrere Stunden lang durch die togolesischen Hauptstadt ging. "Jetzt werden wir unser Schicksal selbst in die Hände nehmen, denn unter dieser Situation leiden am meisten wir in unseren Familien", so die Demonstrantinnen. "Wir sind auf die Straße gegangen, um unsere Rolle in der togolesischen Gesellschaft zu bekräftigen. Wir haben die schwarze Farbe gewählt, um allen zu zeigen, dass wir trauern, dass es nicht gut läuft. Wenn die schwarze Frau schwarz trägt, bedeutet das, dass sie wirklich trauert. Unsere Kinder, unsere Brüder, sind zu Unrecht im Gefängnis. Wir stellen dieselben Forderungen wie die Koalition. Wir wollen die Rückkehr zur Verfassung von 1992, die Achtung unserer Rechte, wir wollen, dass sich die Dinge wirklich ändern. Wir sind auch in Zukunft bereit, für weitere Veranstaltungen auf die Straße zu gehen. Wir werden nicht länger in der zweiten Reihe bleiben. Die Zukunft unserer Kinder steht auf dem Spiel ", so die Teilnehmerinnen des Protestmarsches.
Vielen westafrikanischen Ländern bereitet die von der Krise in Togo ausgelöste Instabilität Sorge und wünschen einen Dialog zwischen Machthabern und Opposition, bei dem der ghanaische Präsident Nana Akufo-Addo und der Präsident von Guinea, Alfa Condé, vermitteln sollen. Die beiden Staatschefs haben letzte Woche eine Delegation der togolesischen Opposition in Conakry und Accra empfangen und wollen nun einen Dialog auf den Weg bringen.
Die Opposition fordert unterdessen vor Beginn der Verhandlungen "befriedende Maßnahmen", darunter die Freilassung der noch inhaftierten Demonstranten und den Rückzug der Sicherheitskräfte aus dem Norden des Landes. Am Ende des Treffens mit der Delegation versprach Präsident Alpha Condé, seinerseits eine Delegation nach Lomé zu entsenden, "um die Forderungen zu prüfen" und schlug vor, dass Gespräche vom 23. bis 26. Januar stattfinden sollen.
(SG/AP) (Fides 23/1/2018)


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