Katmandu (Fides) – Ein tragisches Ereignis wie das verheerende Erdbeben in Nepal im Jahr 2015 kann auch ein Moment der Gnade sein: “Das Erdbeben war verheerend und schrecklich. Doch diese Tragödie hat den Zusammenhalt gestärkt, wir haben viel gebetet und waren untereinander hilfsbereit und es kamen Hilfen aus verschiedenen Teilen der Welt. Auf diese Weise konnten wir unser Leben schrittweise wieder aufbauen. Wir haben unsere Widerstandsfähigkeit erfahren, Geduld, Optimismus und Hoffnung auch in einer schmerzlichen Zeit nicht verloren. Unser Glaube wurde dadurch gestärkt”, so eine nepalesische Katholikin namens Uttara.
“Das Erdbeben hat die Liebe und die Solidarität zwischen Christen und Nichtchristen nicht beeinträchtigt. Es hat uns beeindruckt, wie viele Menschen aus aller Welt uns geholfen haben unabhängig vom Glauben. Es hat uns berührt, dass wir soviel Liebe und Mitgefühl erfahren durften: dies hat uns die Barmherzigkeit Gottes in unserem Leben gezeigt”, so eine andere Christin namens Babita.
Viele christliche Männer und Frauen in Nepal (1,4% der Bevölkerung, davon 8.000 Katholiken) äußern sich ähnlich mit Blick auf das dramatische Erdbeben: sie durften in der akuten Not die Hilfe ziviler Institionen, der Regierung und von Nichtregierungsorganisationen sowie internationaler Hilfswerke und nicht zuletzt von Ordensgemeinschaften und der Caritas erfahren.
Seit dem 25. April 2015, an dem ein Erdbeben der Stärke 7.8 Nepal erschütterte sind zwei Jahre vergangen. Damals starben über 8.500 Menschen, über eine Halbe Million Häuser wurden zerstört, über fünf Millionen Menschen waren von den Auswirkungen des Erdbebens betroffen; es handelte sich um die schlimmste Naturkatastrophe im Land.
Caritas Indien und Nepal und die Caritas-Verbände anderer westlicher Länder sind waren in umfassendem Maß an den Wiederaufbaumaßnahmen und an Hilfs- und Entwicklungsprogrammen für die Erdbebenopfer beteiligt.
Wie der britische Caritasverband “Cafod” mitteilt sind heute viele Familien in neuen Wohnungen untergebracht und im Rahmen der humanitären Hilfe “werden in Zusammenarbeit mit lokalen Partnerorganisationen auch Berufsausbildungen in den betroffenen Gemeinden gefördert, damit die Einwohner in der Lage sind, erdbebensichere Häuser zu bauen”.
Frauen, so Cafod, waren besonders stark von den Auswirkungen des Erdbebens betroffen, weshalb solche Bildungsprogramme für sie eine Art “Rettungsanker” waren. Im Rahmen der Hilfsprogramme werden auch Schulen, Wasserleitungen und landwirtschaftliche Betriebe wieder aufgebaut. Dabei stehen ins besondere ein Leben in Würde und neue Zukunftsperspektiven im Mittelpunkt.
(SD-PA) (Fides 5/7/2017)