Vatikanstadt (Fides) – Am gestrigen 20. März empfing Papst Franziskus den ruandischen Präsidenten Paul Kagame in Audienz. Wie das Presseamt des Heiligen Stuhls mitteilt, wurde bei den Gesprächen an die guten Beziehungen zwischen dem Heiligen Stuhl und Ruanda erinnert. Dabei würdigte der Papst die beachtlichen Bemühungen um soziale, politische und wirtschaftliche Stabilität des Landes. In diesem Zusammenhang wurde auch die Zusammenarbeit zwischen dem Staat und der Ortskirche bei der Friedensarbeit erinnert. Dabei bedauerte der Papst persönlich und im Namen des Heiligen Stuhls und der katholischen Kirche den Genozid unter den Tutsi und versprach allen Opfern Hilfe, die noch heute an den Folgen dieser tragischen Ereignisse leiden. ;mit Bezug auf die Geste von Papst Johannes Paul II. im Rahmen des Heiligen Jahres 2000 bat der Papst auch erneut um Vergebung für die Sünden und Fehler der Kirche und ihrer Mitglieder, darunter auch Priester und Ordensleute, die sich der Versuchung des Hasses und der Gewalt hingeben und damit die eigene Sendung verraten haben. Gleichsam wünschte der Papst, dass die Anerkennung der Fehler, die das Gesicht der Kirche entstellten, auch im Licht des jüngsten Jahres der Barmherzigkeit und einer von der Ruandischen Bischofskonferenz an dessen Ende veröffentlichten Erklärung, zu neuer Hoffnung auf eine Zukunft des Friedens beitragen mögen.
Wie aus Statistiken des Fidesdienstes hervorgeht, wurden auch 248 kirchliche Mitarbeiter Opfer des Genozides des Jahres 1994, darunter drei Bischöfe und 103 Priester (100 Weltpriester aus allen Diözesen und drei Jesuiten), 47 Laienbrüder aus sieben Orden und 65 Schwestern aus elf Kongregationen. Hinzu kommen mindestens 30 geweihte Laienschwestern aus drei Instituten.
(SL) (Fides 21/3/2017)