AFRIKA/SÜDSUDAN - Bischöfe beklagen Kriegsverbrechen vor ethnischem Hintergrund

Freitag, 24 Februar 2017

Juba (Fides) – Die Bischöfe des Südsudan beklagen Morde vor ethnischem Hintergrund und hoffen auf einen Besuch von Papst Franziskus noch vor Jahresende. “Obschon immer wieder von verschiedenen Stellen zu Beendigung des Krieges aufgerufen wurde, kommt es im ganzen Land weiterhin zu Morden, Vergewaltigungen, Zwangsvertreibungen, Überfälle auf Kirchen und Verwüstung von Eigentum”, heißt es in einer Verlautbarung der Bischöfe. Soldaten des Präsidenten Salva Kiir und Anhänger der Opposition und des ehemaligen stellvertretenden Präsidenten Riek Machar verüben Übeergriffe auf Zivilisten, die zur jeweils anderen Gruppe gehören. Die Diskriminierung geschieht auf ethnischer Basis und diejenigen, die als Feinde betrachtet werden, werden “werden ermordet, vergewaltigt, gefoltert, verbrannt, verprügelt, bestohlen, belästigt und aus ihren Häusern und von ihren Äckern vertrieben”.
Die Regierung forderte die Vertriebenen zur Rückkehr in ihre Dörfer auf. Doch, so die Bischöfe “sind diese zu Geisterdörfern geworden, in denen niemand mehr liebt und nur noch Sicherheitskräfte unterwegs sind oder die Mitglieder der einen oder der anderen Gruppe. Auch diejenigen, die in den Camps der UN oder in Kirchen Zuflucht gesucht haben, werden von Ordnungskräften belästigt“. “Es kommt zu kollektiven Strafen, die von dem von der Genfer Konvention vorgesehenen Kriegsrecht verboten sind“, so die Bischof.
Die Bischöfe äußern abschließend ihre Sorge darüber, dass “Elemente aus den Reihen der Regierung Misstrauen gegenüber der Kirche hegen” und dass Vermittlungsversuche von Kirchenvertretern nicht angenommen, sondern eine harte Linie angesterbt wird. In diesem Zusammenhang prangern die Bischöfe an, dass auch Priester, Ordensleute und engierte Laien verfolgt werden.
Die Bischöfe erklären sich schließlich bereit, mit allen zusammenzuarbeiten, damit der Frieden im Land wieder herggestellt wird.
(L.M.) (Fides 24/2/2017)


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