ASIEN/HEILIGES LAND - Friedensinitiativen im Heiligen Land

Samstag, 22 Oktober 2016

Jerusalem (Fides) – Mehrere Tausend Anhängerinnen der Initiative „Frauen schaffen Frieden“ versammelten sich im Rahmen einer Friedenskundgebung in den vergangenen Tagen vor der Residenz des israelischen Premierministers in Jerusalem. Gleichzeitig startete Caritas Jerusalem das Programm “Partnerschafts-Wallfahrten” bei dem die Pfarrgemeinden im Heiligen Land gemeinsam mit Gemeinden in europäischen Diözesen Pilgerreisen zu den Heiligen Stätten veranstalten, die nicht nur ein spirituelles Erlebnis sein sollen, sondern auch eine Gelegenheit die Menschen kennen zu lernen, die heute im Heiligen Land leben. Beide Initiativen wollen nicht zuletzt auch auf die Dringlichkeit der Wiederaufnahme von Friedensgesprächen aufmerksam machen.
Dies forderten die vor der Residenz von Benyamin Netanyahu zusammengekommen Kundgebungsteilnehmerinnen ausdrücklich. Die Initiative wird auch von der liberianischen Nobelpreisträgerin Leymah Gbowee unterstützt, die in einer Botschaft an die israelische Regierung die “Wideraufnahme der Gespräche” fordert.
Unterdessen bedauert der Direktor von Caritas Jerusalem, Pfarrer Raed Abusahlia, "dass Israelis weiter Siedlungen in den besetzten Gebieten bauen, während Jerusalem für alle Palästinenser, Muslime und Christen nicht mehr zugänglich ist. Der Friedensprozess kommt nicht voran. Die Palästinenser sind bereit zu Verhandlungen, wenn der Bau von Siedlungen beendet wird, denn die Voraussetzung für den Friedensprozess lautet “land for peace”, Land im Tausch gegen den Frieden: die Israelis sollten die palästinensischen Gebiete verlasen, die sie während des Sechs-Tage-Kriegs im Jahr 1967 besetzt haben. Wenn der Friedensprozess dies vorsieht, weshalb werden dann weitere Siedlungen in den besetzten Gebieten gebaut? Das bedeutet, dass man keinen Frieden will“. Vor einem solchen Hintergrund “wollen Christen als Brückenbauer auftreten” und bemühen sich deshalb unermüdlich um den Frieden: in diesem Sinne verstehen sich auch die “Partnerschafts-Wallfahrten” als “Gelegenheit der Nächstenliebe".
(PA) (Fides 22/10/2016)


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