Tirupati (Fides) - In Indien ist das Zeugnis des Betens und Handelns besonders wichtig, wenn es darum geht das das friedliche und harmonische Zusammenleben zu fördern. Dies wurde beim jüngsten Dialog zwischen Christen und Vishnuisten betont, bei dem auch das Büro für Interreligiösen Dialog und Ökumenismus der Indischen Bischofskonferenz vertreten war.
Der “Vishnuismo” ist eine der wichtigsten Formen des göttlichen Hinduismus, für dessen Anhänger die Gottheit Vishnu als kosmische Kraft des Erhaltens verehren. Rund 580 Millionen Hinduisten sind Vishnuisten.
An der Tagung in einem hinduistischen Tempel in Tirupati (Andra Pradesh) nahmen 20 Repräsentanten verschiedener christlicher Konfessionen und der Vishnuisten teil. Wie die Untersekretärin der bischöflichen Kommission für interreligiösen Dialog, Schwester Teresa Joseph betont, wurde im Rahmen der Debatte auch die Konzilserklärung "Nostra Aetate" über die Beziehungen zu nichtchristlichen Religionen und die darin enthaltenen Prinzipien der Öffnung, des Dialogs und des Gebets zitiert.
Im Mittelpunkt stand jedoch das Gebet in seinen verschiedenen Formen: "In einem Klima des gegenseitigen Zuhörens und des aufrichtigen Betens wurden verschiedene Visionen des Gebets veranschaulicht, die weitere Möglichkeiten des Dialogs und der Reflexion eröffneten“, so Schwester Joseph.
“Die Erfahrung des Dialogs zwischen Vishnuisten und Christen”, so die Ordensfrau, “hat zur Stärkung der interreligiösen Beziehungen und gegenseitigen spirituellen Bereicherung beigetragen. Alle waren sich einig, dass dieser Weg auch künftig beschritten werden muss.” (PA) (Fides 13/01/2016)