ASIEN/PAKISTAN - Die Christen von Sangla Hill lassen sich nicht entmutigen: Am 20. Dezember veranstaltet die Kommission für Gerechtigkeit und Frieden einen Tag des Protests und des Gebets

Montag, 19 Dezember 2005

Lahore (Fidesdienst) - Die katholischen Gläubigen und die Angehörigen anderer christlicher Konfessionen in Sangla Hill, in der Nähe von Lahore, das vor kurzem mit der Zerstörung von drei christlichen Kirchen am 12. November Schauplatz antichristlicher Übergriffe wurde, an denen sich tausende fanatische Muslime beteiligten, lassen sich nicht entmutigen. Die Kommission für Frieden und Gerechtigkeit in Pakistan veranstaltet am 20. Dezember und damit 40 Tage nach den Unruhen einen Tag des Gebets und des Protests.
Erzbischof Lawrence Saldanha von Lahore und Peter Jacob, der Leiter der Kommission für Gerechtigkeit und Frieden, forderten die Gläubigen auf, gemeinsam mehr Letalität, Pluralismus und religiöse Toleranz und Maßnahmen gegen jede Form der Diskriminierung und der Aggression im Namen der Religion zu fordern.
Die Katholiken, die versuchen das Augenmerk weiterhin auf die Vorfälle in Sangla Hill zu lenken, erinnern daran, dass den Forderungen der Katholiken (Ermittlungen gegen die Verantwortlichen, Vorbeugung gegen ähnliche Vorfälle, Abschaffung des so genannten Blasphemieparagraphen) bisher kein Gehör geschenkt wurde. In einer Verlautbarung begrüßen sie die angekündigte Bereitschaft der Regierung zur Finanzierung des Wiederaufbaus der Kirchen. Gleichzeitig fordern sie jedoch die Freilassung des jungen Christen Yosaf Masih, der unter dem Vorwand der Schändung des Koran festgenommen wurde und sich seither in Haft befindet. Die Nachricht von seiner Festnahme war der Auslöser der anti-christlichen Unruhen in Sangla Hill.
Die „All Pakistan Minorities Alliance“, in der sich Vertreter aller religiöser Minderheiten des Landes zusammenschließen kündigte die Teilnahme an der Kundgebung vom 20. Dezember an. Erzbischof Saldanha, der als Vorsitzender auch die katholische Bischofskonferenz des Landes leitet, betonte, er werde in einem Schreiben an Staatspräsident Pervez Musharraf auf die Diskriminierung der christlichen Gemeinde hinweisen und ein entschiedenes Eingreifen der Regierung fordern.
Unterdessen arbeiten die Pfarrgemeindemitglieder der katholischen Heilig-Geist-Gemeinde in Sangla Hill, deren Kirche bei den Übergriffen Anfang November zerstört wurde, mit gemeinsamen Kräften bei dem Wiederaufbau mit, damit das Gotteshaus beim bevorstehenden Weihnachtsfest benutzt werden kann. (Fidesdienst, 19/12/2005 - 31 Zeilen, 335 Worte)


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