AFRIKA/DEMOKRATISCHE REPUBLIK KONGO - Über 600 Entführungen in Nordkivu seit Jahresbeginn

Mittwoch, 4 November 2015 bewaffnete gruppen  

Kinshasa (Fides) – Insgesamt 14 Mitarbeiter einer kongolesischen Nichtregierungsorganisation wurden im Nordkivu im Osten der Demokratischen Republik Kongo verschleppt. Wie Beobachter betonen, ist dies nur die letzte einer Reihe von Entführungen zu denen es insbesondere entlang der Strecke von Gomba nach Butembo kommt.
Seit mehreren Monaten seien Entführungen “in Mode” so das Netzwerk “Rete Pace per il Congo”. Omar Kavota der Leiter des Zentrums für Friedensforschung, Demokratie und Menschenrechte dokumentiert rund 600 Entführungsfälle, entlang dieser Strecke seit Anfang 2015. Diese Strecke wird insbesondere auch von Händlern und Geschäftsleuten auf dem Weg in den Norden der Provinz befahren. Es wird vermutet, dass die Entführungen im Auftrag der verschiedenen bewaffneten Gruppen im Land geschehen könnten.
Unterdessen kommt es im Land auch immer wieder zu Massakern an Zivilisten. Am 1. Oktober, dem Jahrestag des Gedenktags eines Massakers an Zivilsten in Beni am 2. Oktober 2014 (vgl. Fides 6/10/2014) erinnern Vertreter der Zivilgesellschaft daran, dass in der Region Beni in Nordkivu innerhalb nur eines Jahres über 500 Menschen gewaltsam getötet wurden, insbesondere in den Städten Mukoko, Linzo Sisene, Apetinasana, Mayimoya, Kisiki, Eringeti, Kainama, Malehe, Kokola, Oicha, Ngite, Masulukwede, Vemba, Kadou, Ngadi, Munzambay, Kibidiwe, Matembo, Mavivi und Matiba. Dabei handle es sich um Verbrechen gegen die Menschlichkeit, weshalb internationale Ermittlungen auf den Weg gebracht werden müssten in deren Rahmen die Verantwortlichen identifiziert werden. (L.M.) (Fides 4/11/2015


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