ASIEN/PAKISTAN - Die Notlage der Erdbebenopfer hält an: UN-Flüchtlingshochkommissariat versorgt die Obdachlosen angesichts des Wintereinbruchs mit weiteren Hilfsmitteln

Donnerstag, 15 Dezember 2005

Islamabad (Fidesdienst) - Ausläufer eines erneuten Erdbebens im afghanischen Hindukusch der Stärke 6,7 auf der Richterskala war auch in Pakistan zu spüren, doch bisher wurden keine Schäden zu Lasten der Obdachlosen und Opfer des vorherigen Erdbebens in Pakistan gemeldet. In Pakistan prüften die Vereinten Nationen (UNHCR) und deren Partnerorganisationen die Situation der rund 3.000 Familien, die vom Erdebeben in Pakistan betroffen sind und unterhalb der Schneefallgrenze leben. Dabei kam man zu der Überzeugung, dass 75% der Familien weitere Hilfsmittel benötigen.
Die rund 3.000 Zelte müssen besser geschützt oder ausgetauscht werden. Benötigt werden außerdem dringend weiter Decken, Daunendecken, Plastikplanen und geteerte Planen, die die Überlebenden des Erdbebens vor der Kälte schützen. Mit Hilfe von über 20 mobilen Einheiten versucht das UNHCR die Versorgung der Menschen in der Region zu garantieren: bisher wurden 322.904 Decken, 60.875 Plastikplanen, 3.751 Öfen und 1.209 Schlafsäcke verteilt. Weitere 250.025 Decken, 77.281 Plastikplanen und 28.993 Öfen sind auf dem Weg in die betroffenen Gebiete.
Das UNHCR transportiert die Hilfsmittel vorwiegend an Bord von Flugzeugen nach Pakistan. Am vergangenen Wochenende lieferten mehrere vom englischen Büro für Internationale Entwicklungshilfe (British Department for International Development) finanzierte Charterflugzeuge insgesamt rund 27.000 Öfen aus Jordanien und der Türkei an. Das UNHCR plant auch den baldigen Transport von weiteren 25.000 Plastikplanen aus Kopenhagen und 25.000 Plastikplanen aus Afghanistan. Weitere 13.000 Öfen sollen aus dem Iran auf dem Landweg angeliefert werden.
Aus Indien sollen im Auftrag des UNHCR 200.000 Decken angeliefert werden, weitere 50.000 warme Decken sollen aus China kommen. Die besten Techniken zum Schutz vor Kälte sollen zudem Teams afghanischer Flüchtlinge den Menschen in den Aufnahmelagern und in den provisorischen Siedlungen erläutern. Fünf Camps in der North West Frontier Province (NWFP) verfügen derzeit über Zelte mit Plastikboden. Die afghanischen Flüchtlinge zeigen den Erdbebenopfern auch, wie Iglus aus Lehm gebaut werden können, damit die Öfen in den Zelten nicht den Ausbruch von Bränden verursachen.
Die mobilen UNHCR-Teams zeigen den Flüchtlingen, wie Camps aufgebaut werden und wie diese Einrichtungen genutzt werden sollen. Gegenwärtig unterstützt das UNHCR die Programme der pakistanischen Regierung und der Nichtregierungsorganisationen in 40 Aufnahmelagern, in denen rund 55.000 Menschen leben. Nach Angaben des Hilfswerks gibt es etwa 333 provisorische Siedlungen in den vom Erdbeben betroffenen Gebieten. Insgesamt leben nach Schätzungen rund 183.000 Obdachlose in Aufnahmecamps. (LM) (Fidesdienst, 15/12/2005 - 36 Zeilen, 389 Worte)


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