AFRIKA/ZENTRALAFRIKANISCHE REPUBLIK - Friedliche Proteste werden auf vielfältige Weise manipuliert

Freitag, 2 Oktober 2015

Bangui (Fides) - “Die Blauhelme der Minusca nahmen die Barrikaden der Anti-Balaka-Milizen unter Beschuss, wobei Zivilsten ums Leben kamen, doch das Problem, das heißt die Präsenz bewaffneter Gruppen nicht gelöst wurde”, so Beobachter aus missionarischen Kreisen in Bangui, der Hauptstadt der Zentralafrikanischen Republik nach den Ausschreitungen am 29. und 30. September (vgl. Fides 1/10/2015).
“Die Blauhelme haben die Barrikaden zwar weggeräumt, die den Zugang zum Flughafen versperrten, doch sie tun nichts zum Schutz der Menschen oder zur Entwaffnung der Milizen”, so der Beobachter weiter.
“Die Kundgebung vom 30. September hatte nicht die erhoffte Wirkung, weil kaum daran teilnahm, doch sie führte zu den Einschüchterungsmaßnahmen der Minusca, die bereits am Vortag mit gepanzerten Fahrzeugen die für die Kundgebung vorbereiteten Materialien zerstörte. Die Veranstalter der Kundgebung, beschwerten sich nicht, weil sie keine weitere Gewalt hervorrufen wollten, doch sie veranstalteten die Kundgebung trotzdem”.
“Am 30. September “, so der Beobachter weiter, “fuhren gepanzerte Fahrzeuge der französischen Einheiten, mitten durch die sich versammelnden Demonstranten, ohne einen Grund dafür. Danach hat eine Anti-Balaka-Miliz versucht, eine Tankstelle in der Nähe der Kundgebung zu plündern, um ein schlechtes Licht auf die Demonstranten zu werfen. Teilnehmer der friedlichen Kundgebung versuchten sie zu beruhigen, was ihnen auch gelang“.
„Später schlossen sich Soldaten der Zentralafrikanischen Armee (FACA), die keine Uniform trugen, der Kundgebung an und verkündeten auf Spruchbändern einen angeblich gelungenen Militärputsch. Doch auch diese Art der Manipulierung konnte von den Veranstaltern verhindert werden“, so der Beobachter. “Die Situation in Bangui ist sehr konfus und dies geht vor allem zulasten derjenigen, die friedliche Proteste veranstalten und mehr Transparenz bei den kommenden Wahlen und der neuen Verfassung fordern wollen, ohne dabei den Rücktritt der Regierung auf die Liste der Forderungen zu stellen”, so der Beobachter abschließend. (L.M.) (Fides 2/10/2015)


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