ASIEN/INDIEN - Hinduistischer Politiker fordert von der Regierung in Orissa Gerechtigkeit für Christen

Mittwoch, 16 September 2015


Bhubaneswar (Fides) – Christen in Orissa erwarten und verdienen Gerechtigkeit. Dies betont der hinduistische Politiker und ehemalige Abgeordnete des indischen Parlaments Brinda Karat in einem Schreiben an den Premierminister des Staates Orissa, Naveen Natnaik. Dabei erinnert er insbesondere an die Tragödie der antichristlichen Massaker im Distrikt Kandhamal im Jahr 2008.
Karat beklagt “die Ungerechtigkeit, die die Opfer dieses Blutbades erfahren mussten” und berichtet von verschiedenen Begegnungen mit Überlebenden und Vertriebenen, die “schockierend” gewesen seien. “Nach sieben Jahren warten die Opfer immer noch auf Gerechtigkeit”, so Karat in seinem Schreiben „Die Regierung hat die Zahl der Toten unterschätzt und nur 35 Morde registriert. Zeugen sind eingeschüchtert und viele Angeklagte wurden gegen Kaution aus der Haft entlassen. Die Regierung hat nichts getan, um Zeugen zu schützen. Auch diejenigen, die zu lebenslanger Haft in zwei Mordfällen verurteilt wurden kamen gegen Kaution wieder frei. Die Verwaltung war mit den Aufständischen nachlässig, oder hat sich gar der Konnivenz schuldig gemacht: nicht einer der Schuldigen ist in Haft. Die einzige Ausnahme ist die Festnahme und Verurteilung eines Angeklagten im Falle der Vergewaltigung einer Schwester”.
Karat erinnert auch daran, dass “die Schadenersatzzahlungen für beschädigte Häuser so niedrig sind, das die Häuser bis heute oft nur teilweise wieder aufgebaut wurden. Schulen und Kirchen, die in Brand gesteckt wurden, konnten bis heute nicht repariert werden. Die Zahlungen sind diskriminierend im Vergleich zu Schadenersatzzahlungen, die in andern Fällen geleistet wurden”. Abschließend fordert Karat vom Premierminister des Staates Orissa „Gerechtigkeit für unschuldige Opfer und angemessenen Maßnahmen“. (PA) (Fides 16/9/2015)



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