ASIEN/INDIEN - Warnung vor antichristlicher Gewalt: über 200 Fälle im Jahr 2005. Katholiken fordern größeres Interesse der Regierung für die religiösen Minderheiten

Montag, 7 November 2005

New Delhi (Fidesdienst) - Für Christen ist das Leben in Indien weiterhin nicht einfach, da es immer wieder zu Gewalt und Aggressionen kommt. Seit Anfang des Jahres wurden bereits über 200 Fälle der Gewalt oder Intoleranz gegenüber Christen registriert. Aus diesem Grund ist nach Ansicht der „All India Catholic Union“ (AICU) ein entschiedenes Eingreifen der der Regierung zum Schutz religiöser Minderheiten notwendig. Die AICU, in der sich insgesamt über 16.000 katholische Laiengläubige in Indien zusammenschließen, sandte einen entsprechenden Bericht an den indischen Premierminister Manmohan Singh und warnte in einem Begleitschreiben vor den zahlreichen ungerechetfertigten Attacken gegen Vertreter und Einrichtungen der christlichen Glaubensgemeinschaft.
Der Bericht wurde in Zusammenarbeit mit der Indischen Bischofskonferenz und dem National Council of Churches in India (in dem sich die protestantischen Kirchen zusammenschließen) sowie dem ökumenischen All Indian Christian Council erstellt.
Die AICU weist mit Sorge darauf hin, dass die Zahl der Vorfälle 2005 gleich hoch ist wie zur Regierungszeit der Bharatiya Janata Party (BJP), die für ihre hinduistische geprägte nationalistische Ideologie bekannt ist. Deshalb fordert die Union mehr Garantien und Gerechtigkeit für die Christusgläubigen, die als indische Staatsbürger mit gleichen Rechten und gleicher Würde zu betrachten sind.
Die am meisten betroffenen Staaten, sind laut AICU-Bericht Rajasthan, Madhya Pradesh und Gujarat.
Der Vorsitzende der All India Catholic Union, John Dayal, fordert in seinem Schreiben die Veröffentlichung eines offiziellen Regierungsdokuments zur Situation der religiösen Minderheiten, der tribalen Volksstämme und der Dalit (kastenlose Eingeborene) in Indien und beklagt, dass die indische Kommission für Minderheiten bis heute keine vollständige und umfassende Untersuchung durchführte.
Vor allem Fordert die AICU die Abschaffung der Diskriminierung gegenüber den christlichen Dalit, die als kastenlose Eingeborene, bei denen es sich größtenteils um arme Bauern handelt, die immer noch keinen Anspruch auf grundlegende Rechte, wie zum Beispiel die Schulausbildung haben. (PA) (Fidesdienst, 07/11/2005 - 31 Zeilen, 312 Worte)


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