Tokio (Fidesdienst) - Katholische Schulen sind ein wertvolles Instrument der Evangelisierung in Japan: dies wurde bei einer jüngsten Konferenz in Tokio hervorgehoben, an dem die Verantwortliche des katholischen Bildungswesens in Japan und zahlreiche Eltern von Schülern katholischer Schulen teilnahmen. Unter den Mitarbeiten des katholischen Schulwesens in Japan befinden sich immer mehr Laien, die als Lehrkräfte mit dem Kirchenpersonal zusammenarbeiten-
Obschon eine leichter Rückgang bei den Neuanmeldungen festgestellt wurde- der nach Ansicht von Beobachtern mit dem Rückgang der Geburten in Japan zusammen hängt - hat dieser auch Vorteile, da die Klassen kleiner werden, was zur Verbesserung der Unterrichtsqualität und der Betreuung der einzelnen Schüler durch die Lehrkräfte beiträgt.
Die katholische Kirche in Japan plant eine umfassende Erneuerung des Schulsystems, was zur Attraktivität der katholischen Schulen beitragen und den Beitrag zum japanischen Schulsystem verbessern soll. Dabei steht vor allem der Lehrplan im Mittelpunkt: es sollen alle Wissensbereiche abgedeckt werden und aktuelle und qualitativ hochwertige Inhalte auf der Grundlage der christlichen Werte vermittelt werden.
Nach Ansicht von Erzbischof Ikena Jun von Osaka, der die bischöfliche Kommission für das katholische Bildungswesen leitet, ist dies ein wesentlicher Punkt: die Lehrkräfte der katholischen Schulen müssen motiviert sein, wenn es darum geht einen Dienst am menschlichen, kulturellen und beruflichen Wachstum der Schüler zu leisten und die Fähigkeiten der Schüler zu fördern, den Lernprozess zu erleichtern und dabei den Bedürfnissen der jungen Menschen des dritten Jahrtausends in einer Zeit der kulturellen und technologischen Globalisierung entgegen zu kommen. Das katholische Bildungswesen, so der Erzbischof, müsse jedoch auch einen „seelischen Zusatz“ in den Beziehungen zwischen Lehren und Schülern, bei zwischenmenschlichen Beziehungen und bei der Förderung des Interesses an Wissen besitzen.
Insgesamt werden katholische Schulen und Universitäten in Japan von rund 230.000 Schülern und Studenten besucht, viele darunter sind Nichtkatholiken. Dies macht die Schulen zu wertvollen Zentren der Evangelisierung, nicht nur wenn es um die eigentliche Glaubensverkündigung geht, sondern auch weil an diesen Orten vom Glauben an Christus und von der Liebe Gottes zu den Menschen Zeugnis abgelegt wird.
Die katholischen Schulen genießen in Japan einen ausgezeichneten Ruf bei Schülern und Eltern, die aktiv am Wachstumsprozess der Schüler beteiligt werden. „Das schulische Umfeld wird zu einer großen Familie: dieses harmonische Klima hilft den Kindern sehr beim Lernen“, so die Eltern, die auch an dem Symposium teilnahmen.
Wie aus dem Statischen Jahrbuch der Kirche 2003 hervorgeht befinden sich in Trägerschaft der katholischen Kirche in Japan 555 Kindergärten mit 77.000 Kindern, 56 Grundschulen mit 23.000 Schülern; 171 Mittelstufenschulen mit 72.000 Schülern. Über 20.000 Schüler besuchen weiterführende Schulen und rund 40.000 Studenten studieren an katholische Universitäten.
Nach den jüngsten Statistiken der katholischen Kirche in Japan hat die Zahl der katholischen Gläubigen die 1 Millionen-Grenze überschritten. Davon sind 450 Japaner und rund 565.000 ausländische Arbeitskräfte. (PA) (Fidesdienst, 13/07/2005 - 43 Zeilen, 458 Worte)