ASIEN/INDIEN - Neues Zentrum für das interreligiöse Gebet im Unionsstaat Bihar im Zeichen des Dialogs und der Zusammenarbeit zwischen den Religionen eröffnet

Dienstag, 28 Juni 2005

Vatikanstadt (Fidesdienst) - Christen, Hindus, Muslime, Buddhisten und Jainisten werden zukünftig im indischen Unionsstaat Bihar an einem gemeinsamen Ort beten können. Zuletzt war der Staat Bihar Schauplatz interreligiöser Gewalt gewesen. Vor kurzem wurde nun ein Gebetszentrum in der Nähe des Dorfs Bettiah geschaffen.
Obschon es immer wieder zu Angriffen und Aggressionen durch Fundamentalisten kommt, möchte die katholische Kirche auf dem Weg des interreligiösen Dialogs voran schreiten, betonte der Vorsitzende der Indischen Bischofskonferenz, Kardinal Telesphore Toppo in einem Gespräch mit dem Fidesdienst in einem Kommentar zu dem jüngsten Episoden der Gewalt in Bihar (Nordostindien) im vergangenen Monat. Zur praktischen Umsetzung des Dialogs und der Zusammenarbeit im Namen Gottes engagierten sich die Christen in der Region für die Entstehung des Zentrums, dass vom Vikar der Diözese Betthia, Mgr. Jerome Durack eingeweiht wurde.
Im Gebetszentrum werden katholische liturgische Feiern und Heilige Messen stattfinden, aber es steht auch anderen Gemeinschaften offen, doch vor allem soll nach Absprache mit Hindus, Muslimen und Buddhisten der Region auch das interreligiöse Gespräch an diesem Ort gefördert werden.
Das Zentrum entstand auf dem Gelände einer katholischen Kapelle, die seit 30 Jahren Bezugspunkt für die Christen in der Region ist, seit jeher aber auch von Gläubigen anderer Religionen besucht wird. Bekannt ist die Kapelle als Ort der Gnade. Angesichts des stetigen Zustroms nichtchristlicher Pilger, wollten die kirchlichen Verantwortlichen hier nun zusätzlich ein Zentrum des Dialogs und des interreligiösen Gebets schaffen.
Auf diese Weise möchte man mit dem Zentrum in Betthia auch zur Verbreitung einer Kultur der Toleranz, der Zusammenarbeit und der Freundschaft zwischen den verschiedenen religiösen Gemeinden beitragen, damit diese der Versuchung des religiösen Fundamentalismus widerstehen, zu dem es in der jüngsten Vergangenheit gekommen war. (PA) (Fidesdienst, 28/06/2005 - Zeilen, Worte)


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