ASIEN/PAKISTAN - DIE PAKISTANISCHEN GLÄUBIGEN TRAUERN UM PFARRER GEORGE IBRAHIM, MÄRTYRER DES DRITTEN JAHRTAUSENDS

Montag, 21 Juli 2003

Renala Khurd (Fidesdienst) – „Die Geschichte des Christentums ist reich an Menschen, die ihr Leben für den Glauben hingegeben haben. Der heilige Stefan war der erste Märtyrer, Pater George ist einer der Märtyrer des dritten Jahrtausends“, so Pfarrer Pervez Emmanuel, Generalvikar der Diözese Faisalabad bei einer Gedenkfeier für den am 5. Juli ermordeten Pater Ibrahim am 18. Juli in der Kirche von Renala Khurd, die Pfarrer Ibrahim als Gemeindepfarrer betreute.
Der Generalvikar erinnerte daran, dass Pfarrer George auch in höchster Lebensgefahr nicht an sich selbst gedacht habe, sondern um das Leben seines Kochs fürchtete, der als Augenzeuge das Verbrechen beobachtete und dem er zurief: „Bring du dich wenigstens in Sicherheit, versuche zu flüchten!“. „Die Gerechtigkeit ist nicht von dieser Welt sondern von Gott“, betonte der Generalvikar, „Pater George …ist seinen Pflichten als Seelsorger treu geblieben und hat sein Leben für den Dienst an den Armen hingegeben. Wir beten dafür dass seine Seele in Frieden ruhen möge“.
Bischof Joseph Coutts von Faisalabad forderte die rund 2.200 anwesenden Gläubigen auf, sich nicht der Versuchung der Gewalt oder der Rache hinzugeben, sondern die Schaffung von Gerechtigkeit den zuständigen Behörden zu überlassen. „Wenn das örtliche Polizeikommissariat seine Pflicht nicht erfüllt, dann werden wir uns an höhere Stellen wenden“, so Bischof Coutts. Auf dem Vorplatz der Kirche forderten Demonstranten bei einer Protestkundgebung Gerechtigkeit.
Die leibliche Schwester von Pfarrer George, die Dominikanerschwester Angelina, erzählte aus der gemeinsamen Kindheit und nannte ihren Bruder „ihren besten Freund“, wobei sie ihn als Mann des Friedens und pflichtbewussten Priester schilderte. Mit bewegter Stimme erinnerte sie auch daran, dass ihr Bruder im September sein 10jähriges Priesterjubiläum gefeiert hätte. Auch die Ordensfrau forderte alle Anwesenden zu Respekt und Toleranz auf.
Unterdessen gab eine Gruppe christlicher und muslimischer Abgeordneter bekannt, sie werden den Mordfall der Nationalversammlung von Punjab vorlegen werden. Verschiedene Menschenrechtsorganisationen, darunter die Christian Liberation Front, habe eine Kampagne zur Bewusstseinsbildung für die Rechte religiöser Minderheiten und das Recht auf Religionsfreiheit angekündigt. (PA) (Fidesdienst, 21/7/2003 – 29 Zeilen, 331 Worte)


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