ASIEN/INDIEN - DURCH DIE VERMITTLUNG DES ERZBISCHOFS KONNTE DER FRIEDEN ZWISCHEN ZWEI GEGNERISCHEN VÖLKERN IN OSTINDIEN WIEDERHERGESTELLT WERDEN

Dienstag, 15 Juli 2003

Guwahati (Fidesdienst) – Einem katholischen Erzbischof ist es im ostindischen Unionsstaat gelungen, den Frieden zwischen zwei nichtkatholischen Volksgruppen wiederherzustellen. Erzbischof Thomas Mnamparampil von Guwahati hat sich als Mittler zwischen den Dimasa und den Hmar angeboten, nachdem drei vorherige Vermittlungsversuche der Regierung gescheitert waren. In den letzten drei Monaten war es zu heftigen Gefechten zwischen den Angehörigen der beiden Völkern in der Bergregion Cahar (Assam) gekommen, bei denen über 100 Menschen starben und viele ihre Wohnungen verlassen mussten. Der Erzbischof hatte ein einfaches Rezept: „Gewalt und Provokation stoppen und Verhandlungen und Gespräche aufnehmen“. Die nach den Begegnungen unter Leitung des Erzbischofs haben die Mitglieder der gegnerischen Völker nun begonnen, sich um eine friedliches Zusammenleben zu bemühen.
Die beiden Völker hatten sich vor allem um den Landbesitz gestritten, was zu Streitigkeiten auf politischer und wirtschaftlicher Ebene geführt hatte. Bei den Dimasa handelt es sich um ein antikes in Assam ansässiges Volk, das erst in jüngster Zeit ein gewisses Niveau der Zivilisation erreicht hat. Die Hmar besitzen größtenteils eine ausgezeichnete schulische Ausbildung und viele Hmar sind Baptisten oder Presbyterianer. Die Tatsache, dass es in beiden Völkern keine Katholiken gibt, hat dem Erzbischof seine Arbeit erleichtert, da er von beiden Seiten als neutraler Mittler akzeptiert wurde. Der Bischof leistete dabei auf einfühlsame aber gleichzeitig pragmatische Weise umfassende Überzeugungsarbeit.
Bischof Menamparmpil war bereits in der Vergangenheit als Mittler tätig gewesen. 1996 hatte er die Wiederaufnahme des Dialogs zwischen Bodo und Adivasi erwirkt, 1997 gelang es im Streitigkeiten zwischen Kuki und Paite beizulegen. Der Erzbischof wurde für seine Verdienste im Bereich der Friedensarbeit auch schon mehrfach ausgezeichnet. In seiner Erzdiözese Guwahati gründete er ein „Zentrum für den Frieden“, das versucht Theorie und Praxis von Versöhnung, Gewaltlosigkeit und Frieden zu vermitteln. (PA) (Fidesdienst. 15/7/2003 – 28 Zeilen, 299 Worte)


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