Lahore (Fides) – “Sexueller Missbrauch und Ausbeutung von Kindern sind in ganz Pakistan weit verbreitet. Wie offizielle Stellen mitteilen wurden im Jahr 2014 über 3.500 Anzeigen wegen Missbrauch registriert, davon 67% in ländlichen Gebieten. Die Regierung muss dringend entschlossen gegen die Verantwortlichen vorgehen”, heißt es in einer Verlautbarung der bischöflichen “Justitia-et-Pax”-Kommission. Zu diesem Zweck unterbreitet die Kommission der Regierung ein Memorandum mit entsprechenden Forderungen zum Schutz von Minderjährigen.
Mit ihren Forderungen bezieht sich die Kommission auch auf die jüngsten Vorfälle in Kasur (Punjab), wo die Polizei eine kriminelle Bande aufdeckte, die sich auf Kinderprostitution und -pornografie spezialisiert hatte. Wie aus den Ermittlungen hervorging wurden über 400 Videos reduziert: Opfer waren rund 280 Kinder im Alter zwischen 6 und 14 Jahren. Die Familien der Opfer waren von der Bande erpresst worden, die auch mit der lokalen Polizei zusammenarbeitete. Es wird vermutet, dass in die Geschäfte auch Lokalpolitiker verwickelt sein.
“Politiker aller Parteien sollten solche Vorfälle verurteilen und sie nicht zu politischen Zwecken nutzen”, so die Kommission in ihrem Schreiben an die Behörden, “Zuerst müssen wir den Opfern des Missbrauchs helfen, ihr Trauma zu überwinden. Mitarbeiter der lokalen Polizei, Politiker und Regierungsbeamte, die in solche Geschäfte verwickelt sind, müssen entlassen und strenge Maßnahmen gegen sie ergriffen werden”.
Vorbeugende Maßnahmen fordert die Kommission auch im Bereich der Bildung: “Die Regierung sollte in den Schulen den Aufklärungsunterricht einführen, damit solche Verbrechen in Zukunft verhindert werden.
“Kinder sind unsere Zukunft”, so die bischöfliche Kommission abschließend, “Zu ihrem Schutz muss die Regierung ihren solzialen und moralischen Pflichten nachkommen, die internationalen Kinderrechte umsetzen und sich um den Schutz und die Sicherheit von Kindern in ganz Pakistan einsetzen”. (PA) (Fides 27/8/2015)