ASIEN/LIBANON - Bischof und “Märtyrer des assyrischen Genozids” wird selig gesprochen

Dienstag, 25 August 2015

Beirut (Fides) – Der syrisch-katholische Bischof Flavian Michael Melki, der während des “assyrischen Genozids” ermordet wurde, wird am kommenden Samstag, den 29. August im Patriarchalkloster “Unsere Liebe Frau von der Befreiung” in Harissa (Libanon) selig gesprochen. An der feierlichen Seligsprechung werden zahlreiche Patriarchen und Oberhäupter der Ostkirchen aus dem Libanon, Syrien und dem Irak teilnehmen. Der syrisch-katholische Patriarch Ignatius Youssef III. wird dem Gottesdienst vorstehen, während der Präfekt der Kongregation für die Selig- und Heiligsprechungsverfahren, Kardinal Angelo Amato, das Seligsprechungsdekret verlesen wird.
Flavian Michael Melki wurde wegen seines Glaubens am 29. August vor 100 Jahren in Djézireh in der heutigen Türkei bei den Massakern gegen Armenier und Mitglieder anderer christlicher Gemeinden getötet.
“Seit langem wurde kein Vertreter unserer Kirche mehr selig gesprochen”, so der syrisch-katholische Priester Nizar Semaan “und Bischof Melki wird der erste syrisch-katholische Märtyrer diese Genozids zu den Ehren der Altäre erhoben. Doch seine Seligsprechung ist ein Geschenk für alle christlichen Ostkirchen in dieser Zeit neuer Drangsal“, so Pfarrer Semaan “seine Figur ist ein Beispiel des leuchtenden Glaubens, der der verheerenden Verfolgung vor hundert Jahren widerstand und macht damit allen Getauften Mut. Wir beten dafür, dass seine Fürsprache alle zum Bekennen des eigenen Glaubens an Christus in den Ländern des Nahen Ostens drängt und dass politische und militärische Verantwortliche erleuchtet werden, damit sie Wege beschreiten, die zum Frieden führen”.
Melki wurde 1858 in Kalaat Mara, einem Dorf östlich von Merdin geboren. Er wurden 1913 in Gazarta zum Bischof geweiht und lebte in großer Armut: um den armen zu helfen, hatte er auch seine liturgischen Gewänder verkauft. Im Sommer 1915 befand kehrte er von einem Aufenthalt fern seines Bistums rasch in die Diözese zurück, nachdem er erfahren hatte, dass es in der Stadt bald zu Gewalt gegen seine Gläubigen kommen wurde. Er wurde am 28. August von den osmanischen Behörden zusammen mit dem chaldäischen Bischof festgenommen. Wie Augenzeugen berichten wurden die beiden Bischöfe ermordet, weil sie sich nicht zum Islam bekehren wollten. Michael Melki wurde zu Tode gefoltert und schließlich geköpft. (GV) (Fides 25/8/2015).


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