Lahore (Fides) - “Eine Änderung der Haltung ist ein Schlüsselfaktor für einen fruchtbaren interreligiösen Dialog. Wir müssen uns alle berufnen fühlen, einen Beitrag zu Frieden und Einheit zu leisten”, so der Präsident des pakistanischen Rates der Ulema, Hafiz Nehmood Ashrafi, bei einem von dem von Pater Francis Nadeem (OFM Cap) gegründeten „Rat für den interreligiösen Dialog“ in Lahore organisierten interreligiösen Treffen, an dem Vertreter der christlichen, muslimischen und hinduistischen Glaubensgemeinschaft und Sikh teilnahmen. Anwesend waren auch der Vorsitzende der Ordensoberen in Pakistan P. Pascal Paulus (OP) und Pater James Chanan (OP) von der "United Religious Initiative".
Wie P. Nadeem betonte stand im Mittelpunkt des Treffens das Gebet für Frieden und Wohlstand in Pakistan, während Hafiz Tahir Mehmood Ashrafi in diesem Zusammenhang daran erinnerte, dass Pakistan “als Nation gegründet wurde, die die Rechte der Minderheiten garantiert und sich für Gerechtigkeit einsetzt”. Mit Bezug auf eine berühmte Ansprache des pakistanischen Gründervaters Muhammad Ali Jinnah, bekräftigte Ashrafi, dass die Religionsfreiheit zu den tragenden Elementen der Nation gehöre.
Dabei erinnerte der muslimische Religionsvertreter auch an den „Missbrauch des Blasphemieparagraphen“ und die in der Vergangenheit gegen Christen in Gojra, Sangla Hill und in der Jospeh Colony in Lahore verübte Gewalt, deren Urheber bis heute nicht bestraft wurden.
Der Provinzial des Dominikanerordens in Pakistan P. Pascal Paulus forderte pakistanische Bürger aller Religionen auf, für die Einheit einzutreten und verwies auf die Dringlichkeit der Verbesserung der Justiz durch die Regierung. Pater James Chanan (OP) erinnerte daran, dass die Christen eine wichtige Rolle im Unabhängigkeitskampf spielten, weshalb die pakistanische Flagge “Zeichen der Einheit” sei.
Einig waren sich alle Anwesenden, dass man sich künftig gemeinsam für Freiheit und Stabilität, Korruptions- und Terrorismusbekämpfung und den Aufbau einer gerechten und harmonischen Gesellschaft engagieren werde. (PA-IB) (Fides 24/8/2015)