ASIEN/HEILIGES LAND - Gebäudekomplex einer presbyterischen Gemeinde soll von Siedlern bewohnt werden

Donnerstag, 11 Juni 2015

Bethlehem (Fides) – Ein Gebäudekomplex der presbyterischen Gemeinde in Palästina wechselte im Rahmen einer Reihe undurchsichtiger Geschäfte den Besitzer und soll nun von jüdischen Siedlern bewohnt werden. Die berichtet das lateinische Patriarchat Jerusalem, das mögliche Auswirkungen des Eigentumswechsels für die lokalen Christen befürchtet. “Dieses Vorgehen ist nicht förderlich für den Frieden, so Bischof William Shomali, vom lateinischen Patriarchat Jerusalem.
Das Gelände befindet sich in der des palästinensischen Flüchtlingscamps in Aroub auf entlang der Straße von Bethlehem nach Hebron und wurde vor drei Jahren von dem rechtsextremistischen Aktivisten Aryeh King gekauft. Vor zwei Monaten wurde mit den Renovierungsarbeiten begonnen, so dass bald zwanzig jüdische Siedlerfamilien einziehen können.
Wie aus einheimischen Presseberichten hervorgeht, wurde der Komplex zunächst von einem schwedischen Unternehmen gekauft, das 2007 gegründet worden war und nach dem Eintrag des Kaufs bei den israelischen Behörden aufgelöst wurde. Danach wurde das Eigentum an die "American Friends of the Everest Foundation" übertragen, die dem US-amerikanischen Milliardär Irving Moskowitz gehört, der für den Kauf palästinensischer Immobilien im Osten von Jerusalem bekannt ist.
Das lateinische Patriarchat Jerusalem äußert sich besorgt im Hinblick auf die undurchsichtigen Operationen, die neue Konflikte in einer bereits von Spannung gekennzeichneten Region hervorrufen könnten. “Die Modalitäten des Verkaufs mit verschiedenen Besitzerwechseln und verschiedenen Mittlern”, so Bischof Shomali, “lässt vermuten, dass es sich um eine gut geplante Aktion handelt und die presbyterische Gemeinde wahrscheinlich betrogen wurde”. (GV) (Fides 11/6/2015).


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