Lahore (Fides) – Insgesamt 47 pakistanisch Christen befinden sich in Untersuchungshaft, weil sie unter Verdacht stehen an dem Lynchmord an zwei Muslimen nach den Selbstmordattentaten auf zwei Kirchen in Youhanabad und Lahore beteiligt gewesen zu sein. Bei den Anschlägen wurde 17 Menschen getötet und weitere 80 verletzt. Die Untersuchungshaft für insgesamt 47 Christen wurde vom Anti-Terrorismus-Gericht in Lahore bestätigt, das die Haft auf weitere 27 Verdächtige ausdehnte, nachdem bereits 22 festgenommen worden waren.
In den Tagen nach den Lynchmorden hatte die pakistanische Polizei im Rahmen der Ermittlungen zunächst insgesamt 300 Christen in Youjhannabad festgenommen. Die 47 Christen, für die die Untersuchungshaft bestätigt wurden, sollen vor Gericht gestellt werden.
Die Lynchmorde waren von der christlichen Glaubensgemeinschaft einstimmig verurteilt worden. Auch der pakistanische Innenminister hatte die Lynchmorde als „terroristische Handlung“ verurteilt.
Nach Ansicht christlicher Anwälte sollte die Justiz „ebenso rasch handeln, wenn es sich bei den Opfern um Christen oder Mitglieder religiöser Minderheiten handelt”: “Es gibt viele Fälle, in denen Lynchmorde an Christen und Anschläge auf ganze christliche Viertel von Muslimen verübt wurden, die bis heute nicht bestraft wurden“, so der christliche Anwalt Sardar Mushtaq Gill. (PA) (Fides 11/5/2015)