ASIA/NEPAL - Viele Frauen von Auswanderern müssen die Notlage alleine bewältigen

Dienstag, 5 Mai 2015

Katmandu (Agenzia Fides) – Über 2,2 Millionen Nepalesen, vorwiegend Männer, arbeiten im Ausland. Sie tragen mit ihren Einkommen mit 20% zum Bruttoinlandsprodukti in Nepal bei. Wie die lokale nepalesische Nichtregierungsorganisation Women’s Rehabilitation Centre (WOREC) mitteilt, sehen sich tausende Frauen, deren Männer im Ausland arbeiten, gezwungen die Notlage nach dem verheerenden Erdbeben selbst zu bewältigen. Besonders schwierig ist die Lage in dem Dorf Thailchok (Sindhupalchok), wo 2.500 Menschen starben und über 90% der Wohnungen zerstört wurden. Wie viele tausende Menschen in Nepal sind auch diese Frauen in provisorischen Unterkünften untergebracht, wo sie der Gefahr von Missbrauch und Krankheiten ausgesetzt sind, während sie gleichzeitig Verantwortung für ihre Kinder und die Senioren der Familie tragen.
Oft werden Frauen auch in den Notunterkünften diskriminiert: bei der Essensverteilung werden erst Männer, dann Kinder und erst zuletzt Frauen versorgt. “Frauen essen zuletzt und im Allgemeinen das, was Männer und Kinder übrig lassen. Und diese Diskriminierung setzt sich auch in Krisenzeiten fort“, beklagt WOREC. (AP) (Fides 5/5/2015)


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