Lahore (Fides) – Wie aus dem Bericht der “Human Rights Commission of Pakistan” (HRCP) hervorgeht, spitzt sich die Menschenrechtslage in Pakistan zu. In dem Bericht “Menschenrechtslage 2014” erinnert die Organisation daran, dass der Anschlag auf die Schule des Militärs in Peschawar, bei der am vergangenen 16. November 130 Schüler ums Leben kamen beispielhaft für die Menschenrechtslage im Land ist.
In diesem Zusammenhang betont der Bericht, dass der Anschlag zu “einer Wende” geführt habe, ein Konsens im Kampf gegen Extremismus in Pakistan entstanden sei. “Es ist schade, dass dieser Konsens gegen Taliban und andere extremistische Gruppen, bisher nicht durch politisches Handeln umgesetzt wurde, sondern nur eine Angelegenheit des Militärs bleibt”, so der HRCP-Präsident Zohra Yusuf.
Der Bericht dokumentiert, dass im Jahr 2014 bei 1.206 Terroranschlägen insgesamt 1.723 Pakistaner getötet und 3.143 verletzt wurden. In 26 Fällen handelte es sich um Selbstmordattentate.
Im Zusammenhang mit der Gewährleistung der Meinungsfreiheit unterstreicht der Bericht, dass “Pakistan das gefährlichste Land der Welt” sei, was die Pressefreiheit anbelangt: 14 Journalisten und Medienschaffende wurden 2014 ermordet.
Zur Lage der religiösen Minderheiten betont der Bericht: “Religiöser Extremismus nahm 2014 weiter zu: 11 hinduistische Tempel und christliche Kirchen wurden in der Provinz Sindh im Süden des Landes beschädigt“. Im vergangenen Jahr wurden 144 Episoden der sektiererischen Gewalt dokumentiert.
Auch die “Blasphemie” bleibt in dem Land, in dem 97% der insgesamt 180 Millionen Einwohner sich zum Islam bekennen. “In der Vergangenheit gab es noch nie so viele Morde wegen Blasphemie wie heute”, heißt es in dem Bericht, “und die religiöse Intoleranz hat in dem südasiatischen Land in den vergangenen zehn Jahren zugenommen”. (PA) (Fides 22/4/2015)