Lahore (Fides) – Die Zahl der Opfer der Anschläge auf die christlichen Kirchen in Youhanabad am vergangenen 15. März steigt auf insgesamt 20 an: gestern setzte die christliche Gemeinde ein weiteres Opfer bei. Es handelt sich um den bei den Anschlägen verletzten Shamim Bhatti. Unterdessen bedauert die Gemeinde in Youhanabad die Festnahme von Sohail Johnson und dessen Bruder Yousaf von der Nichtregierungsorganisation “Sharing Life Minister Pakistan”, die im Zusammenhang mit dem Lynchmord an den beiden Muslimen nach dem Attentat verdächtigt werden. Die pakistanische Nichtregierungsorganisation arbeitet als Partnerorganisation mit internationalen Hilfswerken wie “Open Doors” und “Barnaba Funds” zusammen. Die beiden Verdächtigen wurden auf der Grundlage von Einsicht in Videoaufnahmen festgenommen worden, die Augenzeugen zur Verfügung gestellt hatten. “Diese barbarischen und illegalen Handlungen ziehen heute auch internationale Organisationen, die Christen in Pakistan unterstützen, in Mitleidenschaft”, so der christliche Anwalt Sarda Mushtaq Gill. “Die Arbeit von Hilfswerken und Menschenrechtskämpfern basiert auf Gewaltlosigkeit und Friedfertigkeit: wir setzen uns für Frieden, Liebe, Wahrheit und Langmut ein”, so Gill, der im Auftrag der Nichtregierungsorganisation LEAD (Legal Evangelical Assistence and Development) tätig ist.
Nach Angaben der Polizei wurden im Zusammenhang mit den Lynchmorden insgesamt 106 Verdächtige festgenommen. Im Laufe der Ermittlungen werden die ersten Festgenommenen aus der Untersuchungshaft entlassen.
Unterdessen betont der Mediensprecher der bischöflichen Justitia-et-Pax-Kommission, Ataurehman Saman: “Im Land starben insgesamt 60.000 Menschen durch Terrorismus und Extremismus. Die Welt betrachtet Pakistan als Heimstätte der Terroristen. Der einzige Ausweg ist es, dass wir die Sicherheit unschuldiger Menschen garantieren und eine Politik der Verleugnung und Verheimlichung beenden”. (PA) (Fides 30/3/2015)