ASIEN/INDIEN - Kardinal Thottunkal: “Wir sollten uns mehr um Menschenrechte als sorgen als um den Schutz von Kühen”

Freitag, 20 März 2015

New Delhi (Fides) – “Indien sollte sich an erster Stelle um Menschenrechte sorgen, um die Würde von Männern und Frauen und das Wohlergehen des Volkes und weniger um den Schutz von Kühen, die Hindus als heilig betrachten”, so der Vorsitzende der Indischen Bischofskonferenz, Kardinal Baselios Cleemis Thottunkal, nach einem Treffen mit Mitarbeitern kirchlicher Einrichtungen in Westbengala, wo der Kardinal auch das Kloster der Schwestern der Jesus and Mary School besuchte, wo es vor wenigen Tagen zur Vergewaltigung einer 70jährigen Ordensfrau gekommen war (vgl. Fides 17/3/2015). “Das Land träg Verantwortung für uns alle, für jedes menschliche Wesen und nicht nur für die heiligen Kühe”. Im Zusammenhang mit der jüngsten Gewalt äußerte sich der indische Premierminister Narendra Modi “zutiefst besorgt” und forderte einen detaillierten bericht zu dem Vorfall.
In jüngster Vergangenheit hatten hinduistische Gruppen strengere Gesetze im Zusammenhang mit der Tötung von Kühen, gefordert, die Hindus als heilig betrachten. Im Staat Maharashtra wurde der Verkauf von Rindfleisch verboten und im Staat Haryana wird das Schlachten von Kühen streng bestraft. Im Rahmen von Kampagnen zum Schutz von Kühen wurden oft Christen und Muslime angeprangert, weil sie deren Fleisch verzehren. (PA) (Fides 20/3/2015)


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