Lahore (Fides) – Der 25jährge Christ Zubair Mashi wurde in der Untersuchungshaft von der pakistanischen Polizei zu Tode gefoltert, weil seine Mutter Ayesha Bibi ihren muslimischen Arbeitgeber bestohlen haben soll.
Die verwitwete Ayesha soll nach Aussage des Arbeitgebers Schmuck von einem Wert von insgesamt 2000 Rupien aus der Wohnung des Arbeitgebers Abdul Jabar entwendet haben, bei dem sie als Hausangestellte beschäftigt ist.
Abdul Jabar zeigte die Frau an, doch da die Frau die Tat leugnete wurden sie und ihre Angehörigen am vergangenen 6. März in Polizeigewahrsam genommen. Nach einer Befragung, bei der es zu ersten Foltermaßnahmen kam, wurden alle außer Zubair freigelassen.
Die Angehörigen machten sich Sorgen um den Sohn, da sie befürchteten, dass er weitere Folter über sich ergehen lassen musste. Am darauf folgenden Tag, wurde die Leiche des jungen Mannes von der Polizei vor der Wohnung der Familie abgelegt. Im Krankenhaus konnte der Arzt nur noch den Tod wegen mehrfacher Körperverletzung feststellen.
Daraufhin kam es zu Protestkundgebungen von Christen vor der Polizeistation, was nach zweitägigen Protesten dazu führte, dass nun gegen den stellvertretenden Kommissar Sarajul Haque, zwei weitere Polizeibeamte und Abdul Jabbar ermittelt werden soll.
“Die Polizei hat zwar Gerechtigkeit versprochen, doch es ist sehr unwahrscheinlich, dass es in solchen Fällen zu einem Urteil kommt. Oft bietet man den Familien Schadenersatz an, damit sie ihre Anklage zurückziehen. ”, so Joseph Francis von der Nichtregierungsorganisation “CLAAS”, die in diesem Fall kostenlosen Rechtsbeistand leistet. (PA) (Fides 14/3/2015)