Peschawar (Fides) – Mitarbeiter der Gesundheitsbehörden, die in ganz Pakistan Polio-Impfungen durchführen, stoßen dabei auf viel Widerstand und werden oft auch von Eltern bedroht, die sich weigern, ihre Kinder impfen zu lassen. Allein in der vergangenen Woche wurden am Rande der Kampagne, bei der rund 27,7 Millionen pakistanische Kinder geimpft werden sollen 470 Eltern in der Region Peschawar festgenommen. Unterdessen stieg die Zahl der Kinder die an Poliomyelitis erkrankten von 58 im Jahr 2012 auf 306 im Jahr 2014. Gleichzeitig stieg auch die Zahl der Aggressionen gegen Mitarbeiter des Gesundheitswesens.
Seit 2012 wurden insgesamt 79 Sicherheitsbeauftragte ermordet und in weiten Teilen des Landes werden von dem medizinischen Personal gemieden, da sie dort von bewaffneten Gruppen bedroht wurden. Dazu gehört auch die Region Waziristan an der Grenze zwischen Pakistan und Afghanistan. In den vergangenen beiden Jahren fanden dort militärische Operationen gegen Taliban-Kämpfer statt. Während dieser Zeit konnten dort keine Impfungen stattfinden.
Trotz mehrer Aufklärungskampagnen über die Bedeutung der Impfung gegen Kinderlähmung für die Sicherheit der Kinder kommt es zu weiteren Aggressionen. Nach offiziellen Angaben kamen seit Anfang 2015 bereits vier Menschen bei solchen Übergriffen ums Leben. (AP) (Fides 5/3/2015)