Dar es Salaam (Fidesdienst) - Die Entführung eines Albino-Kindes sorgte für Entrüstung in der tanzanischen Bevölkerung: Man fordert gegen die Medizinmänner vorzugehen, die Gliedmaßen von Albino-Kindern für ihre Magierbräuche benutzen. Am Sonntag 15. Februar wurde das Kleinkind in der Region Geita im NW Tanzanias im eigenen Haus der Mutter vom Arm gerissen; es war eine Gruppe von Männern mit Macheten. Die Frau wurde verletzt, als sie ihr Kind schützen wollte.
Nach UN-Angaben wurden in den letzten 10 Jahren 70 Albinos in Tanzania getötet; viele von ihnen mit Hiebwaffen. Danach wurden sie zerstückelt zur Verwendung bei magischen Riten zur Vorhersage von materiellem Glück oder Gesundheit.
Gerade im vergangenen Monat hatte die tanzanische Regierung angekündigt, den „Medizinmännern“, die der Albino-Jagd angeklagt waren, das Handwerk zu legen. In mehreren Fällen wurde festgestellt, dass die Familien der Opfer Komplizen der Entführer waren, die große Summen für Albino-Kinder bezahlen. Die „magischen Riten“ sind besonders kostspielig und im allgemeinen nur wohlhabenden Personen zugänglich. (L.M.) (Fidesdienst 18/2/2015)