Islamabad (Fides) – Eine christliche Schule in Pakistan wurde von rund 300 muslimischen mit Stöcken bewaffneten Schülern überfallen, die gegen die Veröffentlichungen des französischen Satiremagazins “Charlie Hebdo” protestierten und dessen Schließung der Schule forderten.
Die Schüler stiegen über die Umzäunung, öffneten gewaltsam die Tore der Schule und drangen in die Räumlichkeiten ein und beschädigten die Einrichtung. Bei dem Überfall wurden am vergangenen 27. Januar auch vier christliche Studenten verletzt. Bei der Schule handelt es sich um das ausschließlich von Jungen besuchte Gymnasium “Panel High School” in Bannu (Provinz Khyber Pakhtunkhwa, Nordpakistan). Seit dem Überfall ist die Schule geschlossen: der Rektor will zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen auf den Weg bringen.
Nasir Saeed von der Nichtregierungsorganisation “Center for Legal Aid Assistance & Settlement” (CLAAS) betont: “Es ist sehr traurig, dass radikale Islamisten pakistanische Christen wegen Charlie Hebdo angreifen. Die Christen sind ebenfalls dagegen und haben die blasphemischen Karikaturen verurteilt. Es ist schade, dass 67 Jahre nach der Gründung des Staates Pakistan, Christen noch nicht als pakistanische Bürger, sondern als ‘Verbündete des Westens’ betrachtet werden. Jedes Mal, wenn es in westlichen Ländern zu solchen Zwischenfällen kommt, kommt es in Pakistan zu Übergriffen auf christliche Gläubige. Christen leben bereits in ständiger Angst um ihr Leben und werden so noch angreifbarer“. “Es ist Aufgabe der Politiker”, so Saeed abschließend, “ein kulturelles Umfeld und eine Gesellschaft zu schaffen, in der Christen und religiöse Minderheiten sich sicher fühlen”. (PA) (Fides 30/1/2014)