EUROPA/ITALIEN - „Auch angesichts der Notlage in Asien dürfen wir die ‚Ziele des Millenniums’ nicht vergessen“, so der Leiter des italienischen christlichen Freiwilligenverbandes für internationale Entwicklungszusammenarbeit (FOCSIV), Sergio Marelli, bei der Vorstellung einer neuen Kampagne der Föderation

Montag, 17 Januar 2005

Rom (Fidesdienst) - In seiner Botschaft zum Weltfriedenstag ruft Papst Johannes Paul II. zu einer sittlichen und wirtschaftlichen Mobilisierung auf, die die Vereinbarungen mit den armen Ländern achtet, aber auch dazu bereit ist, Vereinbarungen, die für bestimmte Länder eine zu große Belastung darstellen zu revidieren. „Es scheint wünschenswert und notwendig“, schreibt der Papst, „die öffentliche Entwicklungshilfe mit neuem Eifer auszustatten“. Auf der Grundlage dieser Worte entstand die Idee zur Aktion „Ziele des Millenniums“, die der italienische christlichen Freiwilligenverband für internationale Entwicklungszusammenarbeit FOCSIV (Federazione Organismi Cristiani Serv. Internazionale Volontario) in Zusammenarbeit mit Caritas Italien und anderen katholischen Organisationen durchführt. Die Kampagne findet im Rahmen der internationalen Initiative „Global Call for Action Against Poverty 2005“ statt, und möchte vor allem dazu beitragen, die Regierungen der verschiedenen Länder an ihre internationalen Verpflichtungen zu erinnern, darunter auch die Halbierung der Armut bis zum Jahr 2015.
„Insbesondere drei Themen liegen uns dabei besonders am Herzen“, so Sergio Marelli, Vorsitzender des FOCSIV, „An erster Stelle geht es um die Streichung der Schulden, damit es armen Ländern gelingt einen Ausweg aus der Armut zu finden. Auch angesichts der verheerenden Tragödie in Südostasien dürfen wir trotzdem nicht vergessen, dass über eine Milliarde Menschen in aller Welt in Armut leben. Es ist wicht, dass wir über die Tragödie in Asien die ‚Ziele des Millenniums’ nicht vergessen“.
Über 700.000 Menschen, insbesondere Kinder im Alter unter 5 Jahren leben täglich in extremer Armut, 12.000 Menschen sterben jedes Jahr an den Folgen der Armut und zum Beispiel allein in Äthiopien sterben 23.000 Frauen während der Schwangerschaft.
„Unser zweites Ziel ist es“, so Marelli weiter, „die Regierungen dazu tu bewegen, dass sie die Entwicklungshilfe qualitativ und quantitativ ausbauen. An dritter Stelle fordern wir die Abschaffung jeder Form von Exportsubventionen“. Solche Subventionen erlauben es den Exporteuren ihre Produkte auf dem Weltmarkt billiger zu verkaufen, während Hersteller aus Ländern des Südens, solche Subventionen nicht erhalten, weil ihre Regierungen zu arm dazu sind, und sie deshalb nicht mit Niedrigpreisen konkurrieren können.
Nach Ansicht des Leiters von Caritas Italia, Pfarrer Vittorio Nozza, erfüllt die Kampagne zwei Zwecke gleichzeitig: „Zum einen“, so Pfarrer Nozza, „entsteht eine Lobby, sie die italienische Regierung dazu bewegen kann, den eigenen Verpflichtungen innerhalb der internationalen Staatengemeinschaft nachzukommen. Auf der anderen Seite trägt sie auch zur Information, Aufklärung und Erziehung der Bürger in jenen Bereichen bei, in der die Caritas in den Diözesen und Pfarrgemeinden tätig ist“.
An der FOCSIV-Kampagne beteiligen sich neben der Caritas und dem italienischen katholischen Arbeiterverband zahlreiche andere katholische Verbände und Gewerkschaften, darunter auch der katholische Laienverband „Azione Cattolica“ und die Gewerkschaft CISL. (PLR) (Fidesdienst, 17/01/2005 - 41 Zeilen, 457 Worte)


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