Gaza (Fides) – Bei ihrem von der Holy Land Koordination (HLC) organisierten derzeitigen Besuch in Palästina und Israel sieht sich die internationale Bischofsdelegation, der Vertreter der Bischofskonferenzen aus Europa und Nordamerika angehören (vgl. Fides 07/01/2015) insbesondere auch mit dem Leid und den Hoffnungen der Menschen in Gaza konfrontiert.
“Am Sonntagnachmittag konnten wir nach einem achtstündigen Aufenthalt am Grenzübergang in Eretz endlich auch Gaza besuchen”, so der italienische Erzbischof von Arezzo-Cortona-Sansepolcro Riccardo Fontana, “dort feierten wir einen Gottesdienst und trafen einheimische Familien. Es entstand umgehend der Eindruck von einer verheerenden Situation: man erzählte uns, dass in den Stunden zuvor drei Kinder erfroren waren. Es gibt nur wenige Stunden am Tag elektrischen Strom. Es ist beeindruckend, wenn man sieht, dass alle, auch die Kinder, sich als Opfer der Gewalt fühlen und wissen, wer für diese Ungerechtigkeit verantwortlich ist. Ein Mädchen aus der dritten Klasse berichtete: ‘Sie haben unsere Häuser zerstört, aber vor allem haben sie vielen Kindern ihre Mütter und Väter genommen’. Ein größerer Junge klagte: ‘Alle kommen und fragen, ob wir Lebensmittel oder andere Hilfsgüter brauchen. Dolch wir brauchen nur eins, dass uns niemand versprechen kann: wir wollen als Menschen behandelt werden, wir wollen, dass man unsere Menschenwürde respektiert”.
Israel hatte am Sonntag zunächst mehreren ausländischen Bischöfen die Einreise in den Gazastreifen verwehrt. Am Nachmittag erhielten 7 von 15 Bischöfen, die an einem Treffen mit Christen im Heiligen Land teilnehmen, keine entsprechende Genehmigung. Schließlich durften die Bischöfe in drei kleineren Gruppen einreisen, so dass die Delegation erst gegen 16,30 Uhr wieder vollständig war. (GV) (Fides 12/1/2015).