AFRIKA/ÄGYPTEN - Muslimische Akademiker verurteilen Drohungen gegen Christen in der Vorweihnachtszeit

Freitag, 19 Dezember 2014

Kairo (Fides) – In Ägypten kommt es in der Vorweihnachtszeit wie bereits in der Vergangenheit im Internet zu Äußerungen gegen christliche Gemeinden. Muslimische Internetportale rufen die Gläubigen auf jeder Art von Feier fern zu bleiben und auf Weihnachtsglückwünsche zu verzichten. Islamistische Blogs drohen sogar mit Mord und Attentaten auf Kirchen und insbesondere auf die christlichen Gemeinden in Minya, Alexandria und Fayyum.
Diese Drohungen gegen Christen verurteilen muslimische Akademiker mit Nachdruck. Die Dozentin für Religion und Philosophie Amna Nosseir und ehemalige Dekanin für Islamstudien der al-Azhar-Universität bezeichnet islamistische Drohungen mit Blick auf das bevorstehenden Weihnachtsfests las Verrat am Islam. Sie fordert „Christen und Muslime“ auf, Kirchen gemeinsam zu schützen, damit ägyptische Christen unbesorgt an den Feiern teilnehmen können.
Auch Fawzi al-Zafzaf, ehemaliger Vorsitzender des Ständigen Rates der al-Azhar für den Dialog mit dem Heiligen Stuhl betont, dass Aufrufe zu religiösem Hass aus dem Munde von “Feinden des Vaterlands kommen” und den wahren Islam verleugnen. Er fordert dazu auf, die Drohungen ersnt zu nehmen und angemessene Schutzmaßnahmen auf den Weg zu bringen
“Solche Drohungen und Beleidigungen gibt es seit Jahren”, so der koptisch-katholische Bischof von Guizeh, Antonios Aziz Mina, “doch wir versuchen die Vorweihnachtszeit sorgenfrei zu verbringen. Wir lassen uns nicht einschüchtern. Auch weil die Bosheit und die Übergriffe von Fanatikern dazu führen, dass viele aufrichtige Muslime aus das Schweigen brechen und reagieren. Dies ist paradoxer Weise eine positive Folge solcher Drohungen. Fanatische Gruppen haben lange von der Passivität und vom Schweigen der anderen profitiert. Heute kommt es zu Reaktionen und Ablehnung. Viele wissen heute, dass solche fanatischen Abweichler allen schaden, sowohl Christen als auch Muslimen”. (GV) (Fides 19/12/2014).


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