AFRIKA/ZENTRALFRIKANISCHE REPUBLIK - Erzbischof Bangui: “Wo sind die Verantwortlichen der Gewalt?“

Dienstag, 9 Dezember 2014

Bangui (Fides) - “Wo bist du”, fragte Gott nach dem Sündenfall von Adam und Eva. Dieselbe Frage stellt Erzbischof Dieudonné Nzapalainga von Bangui im Zusammenhang mit der Situation in der Zentralafrikanischen Republik am Fest der Unbefleckten Empfängnis. “Wo sind die jungen Männer, die bewaffnet und mit Drogen voll gepumpt in unseren Dörfern plündern, morden und Häuser in Brand stecken? Legt die Waffen nieder, arbeitet an eurer Bildung, damit ihr zur Entwicklung in Zentralafrika beitragen könnt“, so Erzbischof Nzapalainga in seiner Predigt.
An die Anführer der Guerillagruppen gewandt fragt der Erzbischof: “Wo sind die Anführer, die sich zu Lasten der Armen bereichern und Schrecken, Angst und Verzweiflung verbreiten? Verlasst die Rebellengruppen! Versöhnt euch mit euren Gemeinden und findet wieder den Frieden in euren Herzen und euren Seelen“.
“Wo seid ihr, Mütter und Schwestern, die ihre zum bewaffneten Kampf anschürt und mit Lügen zu Hass und Spaltung aufruft?“, so der Erzbischof weiter. “Lasst die Wut und die Rachesucht hinter euch und ruft Worte des Friedens, der Vergebung und der Aussöhnung, Denn nur so werden eure Kinder und Brüder den Weg des Guten finden”.
Auch Politiker “verstecken sich hinter den Vorwand einer angebliche religiösen Auseinandersetzung”, so der Erzbischof weiter, “und geben dabei dem Wunsch nach persönlicher Rache und Machtsterben nach”. Diese Politiker fordert Erzbischof Nzapalainga, die politischen Pläne neu zu überdenken und sich “für ein besseres Leben dieses Volkes einzusetzen, das seit langem nur noch Übermacht kennt”.
Schließlich fragt der Erzbischof auch “diejenigen, die Waffen liefern und sich hinter bewaffneten Gruppen verbergen, um den Markt zu erobern: Wo seid ihr?”.
“Es ist an der Zeit, dass wir die Gewalt beenden”, so Erz Bischof Nzapalainga abschließend, „wir müssen Platz für Vergebung schaffen und das Kapitel wenden, damit wir uns wieder in die Augen blicken und unseren Weg gemeinsam beschreiten können.“ (L.M.) (Fides 9/12/2014)


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