Rom (Fides) – Noch während der Zeit der italienischen EU-Ratspräsidentschaft will der Verein der pakistanischen Christen in Italien die italienische Regierung, das Parlament und die internationale Staatengemeinschaft im Rahmen einer Motion dazu auffordern, sich bei der pakistanischen Regierung für den Schutz der Religionsfreiheit einzusetzen. Am kommenden 2. Dezember um 11,30 Uhr wird die Motion bei einer Konferenz im italienischen Parlament vorgestellt. In ihrem Schreiben nehmen die Unterzeichner Bezug auf die jüngste Episode der christlichen Eheleute Shama und Shahzad Masih, die am vergangenen 4. November bei lebendigem Leib in einer Ziegelfabrik verbrannt wurden. Auf dieser Grundlage soll die Debatte über den Blasphemieparagraphen und die in Pakistan weit verbreitete Versklavung von Christen in Ziegelbrennereien angeregt werden. An der Konferenz werden verschiedene italienische Abgeordnete und der Gründer des Vereins der pakistanischen Christen in Italien, Prof. Shahid Mobeen, teilnehmen.
“Der dramatische Mord an den Eheleuten ist ein weiterer Fall des Lynchmordes auf der Grundlage des Blasphemieparagraphen”, so der Verein der pakistanischen Christen in Italien, “der oft zu Lasten der religiösen Minderheiten missbraucht wird”. “Die Episode”, heißt es in der Verlautbarung abschließend, “zeigt auch das tragische Schicksal der Arbeiter in pakistanischen Ziegelfabriken. Ganze Familien sind dort versklavt und durch Schulden an die Eigentümer gebunden und müssen unter unmenschlichen Bedingungen arbeiten. Nach Schätzungen gibt es in Pakistan zwischen drei und acht Millionen Opfer dieser heutigen Form der Sklaverei”. (PA) (Fides 29/11/2014)