ASIEN/PAKISTAN - Religionsvertreter fordern Änderung des Blasphemieparagraphen

Dienstag, 18 November 2014

Lahore (Fides) – Eine Änderung des Blasphemieparagraphen zur Vorbeutung gegen Missbrauch und Instrumentalisierung fordern Vertreter der muslimischen, christlichen und hinduistischen Glaubengemeinschaft sowie der Sikh bei einer gemeinsamen Tagung in Lahore. Wie der Leiter des Peace Center der Dominikaner in Lahore, P. James Channan, der selbst als Redner an der Konferenz teilnahm betont, war von den insgesamt 1.170 Personen, die in Pakistan während der vergangenen zehn Jahre der Blasphemie angeklagt wurden, “Asia Bibi die einzige Frau, die wegen Blasphemie zum Tode verurteilt wurde”.
Die Konferenz wurde vom “Peace and Harmony Network Pakistan” (PHNP) in Zusammenarbeit mit dem “Catholic Council for Inter-religious Dialogue and Ecumenism” (CCIDE), dem “Pakistan Ulema and Mushaikh Council” (PUMC) und der “United Religions Initiative” (URI) veranstaltet. Der Sekretär des CCIDE, Javaid William, brachte im Namen aller Organisationen eine Forderung an die Regierung zum Ausdruck: eine Anzeige wegen angeblicher Blasphemie soll nur ein hochrangiger Polizeibeamter entgegennehmen können und sowohl der Angezeigte als auch der Anzeigende sollen bis zum Ende der Ermittlungen in Gewahrsam genommen werden. Dadurch soll der Missbrauch des Paragraphen im Rahmen von privaten Kontroversen verhindert werden. Außerdem sollen Fälle der Blasphemie vor höheren Gerichten verhandelt werden und im Falle einer falschen Anzeige der Anzeigende bestraft werden.
„Im Licht der jüngsten Ereignisse“, so P. Channan “ist eine Revision und eine Verbesserung des Blasphemieparagraphen dringend notwendig, damit Misstrauen und Hass beseitigt und Justizfehler verhindert werden ”. (PA) (Fides 18/11/2014)


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