Jerusalem (Fides) – Eine Delegation der Patriarchen und Kirchenoberhäupter von Jerusalem besuchten am gestrigen 10. November den Tempelberg “Haram al Sharif”, auf dem sich ein künstliches Plateau (Esplanade) befindet. Die heilige Stätte im Südosten der Jerusalemer Altstadt wurder erneut zum Gegenstand des Streits nachdem jüdische Extremisten bei einer Kundgebung den Besitz des Grundstücks des ehemaligen Salomonischen Tempels beanspruchen, wo sich seit vielen Jahrhunderten eines der wichtigsten islamischen Heiligtümer befindet (vgl. Fides 7/11/2014). Wie das Lateinische Patriarchat Jerusalem mitteilt, gehörten der Delegation der lateinische Patriarch Fouad Twal, Bischof William Shomali (Patriarchalvikar für Jerusalem und Palästina des lateinischen Patriarchats), der griechisch-melkitische Erzbischof Joseph-Jules Zerey und P. Ibrahim Faltas OFM an. Im Anschluss an den Besuch veröffentlichten die Kirchenoberhäupter und die für die Verwaltung der muslimischen Heiligtümer zuständige fromme Stiftung “Waqf“ eine gemeinsame Erklärung.
Darin betonen die Unterzeichner das der “Status Quo”, d.h. das Regelwerk zur Benutzung und dem Zugang zu den heiligen Stätten in der Jerusalemer Altstat, nicht unilateral geändert werden darf. Außerdem wird “das Recht der Muslime auf das Gebet und den freien Zugang zur Al-Aqsa-Moschee” und bekräftigen das ausschließliche Eigentum zugunsten der Muslime in aller Welt. Der Text erinnert daran, dass die jordanische Monarchie für den Erhalt der christlichen und muslimischen heiligen Stätten in Jerusalem zuständig und bezieht sich dabei auf historische Bestimmungen und Verträge. (GV) (Fides 11/11/2014).