Jerusalem (Fides) – Angesichts der jüngsten integralistischen und sektiererischen Strömungen mit ethnisch-religiösem Hintergrund können sich die verschiedenen Religionen auf der Grundlage des gemeinsamen Ursprung in Abraham, dem Vater aller Glaubenden, gemeinsam im Bereich des Umweltschutzes engagieren. Heißt es in einer Botschaft, die am Rande einer Konferenz mit dem Titel “Glauben und Umweltschutz” veröffentlicht wurde, die am 22. Oktober in Jerusalem stattfand und vom Center for Sustainable Development in Zusammenarbeit mit der Adenauer-Stiftung und dem Studium Theologicum Salesianum organisiert wurde.
Auf der Rednerliste standen Vertreter der drei monotheistischen Religionen im Heiligen Land, darunter P. Biju Michael SDB, Direktor des Studium Theologicum Salesianum, der an das wachsende Interesse an Umweltthemen in der katholischen Glaubensgemeinschaft mit Bezug auf das Lehramt der letzten Päpste, insbesondere Johannes Paul II. erinnerte. Der Rabbiner Michael Melchior unterstrich die Berufung der Religionen zum Mitwirken am Erhalt der Schöpfung auch mit Blick auf künftige Generationen. Während Bischof William Shomali vom lateinischen Patriarchat Jersusalem die biblischen Grundlagen des Erhalts der Schöpfung erläuterte.
Dabei beschränkte sich Bischof Shomali, nach Aussage des Lateinischen Patriarchats, nicht nur auf Prinzipien, sondern erinnerte konkret daran, dass die Wasserverschmutzung im Gazastreifen und in der Region Jerusalem für die Bevölkerung im Heiligen Land ein reelles Problem darstellt. Der muslimische Imam Wisam Bahrum befasste sich mit der muslimischen Perspektive des Umweltschutzes mit Bezug auf die Arche Noah als Aufruf zum Schutz von Pflanzen und Tieren. Während die Wissenschaftlerin Nurit Yaffe vom Academic College of Tel Aviv Yaffo das Thema Umwelt unter wissenschaftlichen Gesichtspunkten darlegte und an die Dringlichkeit globaler politischer Maßnahmen erinnerte, die auf dem Wissen darum basieren, dass „die Ressourcen, die wir uns auf der Erde teilen, beschränkt sind“ und einige davon – wie zum Beispiel Erdöl – nicht erneuerbar. Aus diesem Grund, so die israelische Wissenschaftlerin sei die ganze Menschheit gezwungenermaßen an den Problemen im Hinblick auf einen nachhaltigen Umgang mit der Natur interessiert, weshalb auch die verschiedenen Religionen hier eine Möglichkeit des Zusammenwirkens finden. (GV) (Fides 24/10/2014).