ASIEN/PAKISTAN - Im Fall Asia Bibi bleibt die Wahrheit hinter zahlreichen Interessen verborgen

Dienstag, 21 Oktober 2014

Lahore (Fides) – “Hinter dem Fall Asia Bibi verbergen sich zahlreiche Interessen. Zu viele starke Mächte üben Druck aus, so dass am Ende die Wahrheit verborgen bleibt oder mit Füßen getreten wird”, so Haroon Barkat Masih, Präsident der “Masihi Foundation”, die sich für die Verbesserung der Lebensumstände von Christen und den Schutz von christlichen Opfern des Blasphemieparagraphen in Pakistan einsetzt. Nach der Bestätigung des Todesurteils gegen die wegen Blasphemie verurteilte Christin betont Masih im Gespräch mit Fides: “Wir geben die Hoffnung nicht auf, den unser christlicher Glaube speist sich aus der Hoffnung. Wir beten für Asia Bibi und ihre Freilassung, damit der Herr sie beschützen und trösten möge”. “Doch es gibt zahlreiche Elemente, die nicht gerade optimistisch stimmen. Es gibt zum Beispiel immer noch ein Kopfgeld für Asia, das von einem Imam für diejenigen ausgesetzt wurde, die Asia töten”, so Masih weiter.
“Der Druck und die internationale Mobilisierung sind nützlich”, aber “es sind auch der politische Wille der Regierung und der Behörden in Pakistan erforderlich”, damit diese von vielen Ungerechtigkeiten gezeichnete Geschichte gut ausgehen wird. Doch der heutige Ministerpräsident Nawaz Sharif “ließe extremistischen Gruppen in der Vergangenheit viel Raum und billigte den Blasphemie-Paragraphen aus politischem Kalkül: deshalb ist er nicht wirklich geeignet, wenn es darum geht, Stellung gegen solche Druckausübung zu beziehen”. “Korruption und der Wunsch den Fall zu wirtschaftlichen Zwecken zu manipulieren spielen ebenfalls eine Rolle”, so Haroon Barkat, der auch daran erinnert, dass das Oberste Gericht das Urteil ändern kann und es bei einer weiteren Bestätigung des Urteils noch die Möglichkeit der Begnadigung durch den Präsidenten gibt. (PA) (Fides 21/10/2014)


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