Bhopal (Fides) – In Madhya Pradesh wurde die Ehe zwischen einem Christen und seiner hinduistischen Frau nach Protesten extremistischer Gruppen annulliert. Der Christ Joseph Pawar (20) und die Hinduistin Ayushi Wani (19) hatten am vergangenen 28. September in einem hinduistischen Tempel in Bhopal geheiratet und waren danach nach Gujarat geflohen. Dort wurden sie von der Polizei festgehalten, nachdem die Eltern der jungen Frau Anzeige erstatteten, da hinduistische Gruppen mit allgemeinen Protesten gedroht hatten.
Nach ihrer Heirat soll sich das junge Paar geweigert haben, nach Hause zurück zu kehren. Daraufhin vermuteten hinduistische Aktivisten, dass Joseph seine Frau zur Heirat gezwungen hatte. Nach Gesprächen mit den Familienangehörigen erklärte der zuständige Beamte, die Ehe für ungültig, das Joseph kein Hindu sei und er sich auf der Grundlage des in Madhya Pradesh geltenden Freedom of Religion Act vor der Ehe hätte zum Hinduismus bekehren müssen. Das Gesetz schreibt vor, dass die Absicht der Heirat oder der Konversion einen Monat vorher beim zuständigen Bezirksgericht gemeldet werden muss. In diesem Fall habe man eine Annullierung bevorzugt um Massenproteste zu verhindern, so die Polizei.
Unterdessen baten in den vergangenen Tagen 90 Religionsführer und Vertreter der indischen Zivilgesellschaft den indischen Premierminister Narendra Modi um mehr Schutz für die Rechte von Minderheiten und die Bekämpfung der Aktivitäten extremistischer Gruppen. (PA) (Agenzia Fides 6/10/2014)