Kochi (Fides) – Die Benutzung des Messweins bei katholischen Gottesdiensten steht im Mittelpunkt einer öffentlichen Debatte in Kerala: Oommen Chandy, der Premierminister des südindischen Staates – wo rund 20% der Einwohner Christen sind – gab bekannt, dass der Verkauf und der Konsum von Alkohol in dem von ihm regierten Staat in den kommenden Jahren schrittweise eingeschränkt werden soll, um schließlich ganz verboten zu werden.
Wie Beobachter berichten wollen hinduistische Gruppen das Verbot auch auf christliche Gottesdienste ausweiten. V.M. Sudheeran, führender Politiker der Kongresspartei in Kerlala, hält das Verbot der des Weins in christlichen Kirchen unterdessen als nicht korrekt und erinnert daran, dass es sich dabei um eine rituelle Nutzung des Weins geht und dies seit Jahrhunderten Tradition ist: “Es wäre eine schwerwiegender Verstoß gegen die Kultfreiheit ”, so der Politiker.
Das Verbot soll den Konsum von Alkohol reduzieren, indem die Vergabe von Lizenzen für den Verkauf und den Ausschank von Alkohol zunehmend eingeschränkt wird. Ab dem 1. April 2015 sollen nur noch “Fünf-Sterne-Hotels” (von denen es im Staat insgesamt 23 gibt) Alkohol ausschenken dürfen. Mit durchschnittlich 8,3 Litern pro Kopf ist in Kerala der Alkoholkonsum am höchsten, während der durchschnittliche Alkoholkonsum landesweit bei rund 4 Litern liegt.
Zum Schutz der öffentlichen Gesundheit und zur Bekämpfung des Problems der Alkoholabhängigkeit will die katholische Kirche im Land die Maßnahmen der Regierung zur Einführung des Alkoholverbots unterstützen. (PA) (Fides 28/8/2014)