Yangon (Fides) – Das Ende des Krieges gegen die Minderheiten der Kachin und die Beendigung des Missbrauchs der Menschenrechte sowie ernsthafte Friedensverhandlungen fordert ein Forum, in dem sich 55 birmanische und internationale Organisationen zusammenschließen, darunter auch “Christian Solidarity International”.
Vor drei Jahren kam es zu einer Wiederaufnahme der militärischen Offensiven der Regierung gegen die ethnische Minderheit der Kachin im Norden des Landes. Dabei wurde der seit 17 Jahren geltende Waffenstillstand mit der “Kachin Independence Army” (KIA) gebrochen. Seit dem 9. Juni 2011 sahen sich über 120.000 Kachin zur Flucht aus der Region gezwungen: mindestens 200 Dörfer wurden verwüstet, so dass es zu einer humanitären Notlage kam.
Die Regierungssoldaten, so das Forum in einer Verlautbarung “haben gegen Menschenrechte verstoßen, ohne dafür bestraft zu werden. Es wurde auch der Vorwurf des Kriegsverbrechens und der Verbrechen gegen die Menschlichkeit geäußert, weshalb es dazu sofortige Untersuchungen geben sollte: dabei soll es zu Angriffen gegen Zivilisten, Vergewaltigung und andere Formen sexueller Gewalt, willkürlichen Hinrichtungen und Haft, Folter und Behinderung der Versorgung mit humanitärer Hilfe gekommen sein”.
Drei Jahre nach Wiederaufnahme der Gefechte fordern die Nichtregierungsorganisationen von der birmanischen Regierung die sofortige Beendigung der Offensive im Staat Kachin und die Achtung der internationalen Menschenrechtsbestimmungen. Außerdem soll die Regierung “Schadenersatzzahlungen an Vertriebene auf den Weg bringe, damit diese den Wiederaufbau von Wohnungen, Geschäften, Schulen, Kliniken und landwirtschaftlichen Betrieben finanzieren können”. Schließlich, fordern die Vertreter der Zivilgesellschaft eine “unabhängige Untersuchung zu den Menschenrechtsverstößen” mit Unterstützung der internationalen Staatengemeinschaft. Ethnische Minderheiten sollen in Myanmar „in Freiheit und dauerhaftem Frieden“ leben können, so das Forum abschließend. (PA) (Fides 10/6/2014)