ASIEN/AFGHANISTAN - Jesuitenpater entführt: P. Moretti bittet um “Gebet und Stille”

Dienstag, 3 Juni 2014

Kabul (Fides) – “In diesem Moment, nach der Entführung eines Jesuitenpaters, widmen wir uns dem inständigen Gebet im Zeichen der Stille und der Hoffnung. Es handelt sich um ein trauriges Ereignis und wir hoffen, dass es bald positive Entwicklungen geben wird. Von den Medien wünschen wir uns höchste Zurückhaltung, damit die zuständigen Institutionen ihre Arbeit tun und das Leben von P. Alexis Prem Kumar retten können”, so der Obere der “Missio sui iuris” in Afghanistan, Pater Giuseppe Moretti, nach der Entführung des indischen Jesuitenpaters Alexis Prem Kumar, der am 2. Juni von bisher unbekannten bewaffneten Männern entführt wurde.
Der 47jährige P. Prem Kumar befand sich zum Zeitpunkt der Entführung zu Besuch in einer Schule für Rückkehrer in dem Dorf Sohadat rund 25 km von Herat entfernt. Die Entführung bestätigt der Provinzial der Ordensprovinz Südasien, P. Edward Mudavassery. P. Kumar ist seit vier Jahren als Leiter des Flüchtlingshilfswerks “Jesuit Refugee Service” (JRS) in Afghanistan tätig. Die Jesuiten informierten auch indischen Außenminister und der Gouverneur von Herat, die bereits Ermittlungen auf den Weg brachten.
“Die Jesuiten”, so P. Moretti, “haben in Herat eine Ordensgemeinschaft, deren Mitglieder dort vor allem im Bildungswesen tätig sind. Außerdem ist das Flüchtlingshilfswerk JRS unabhängig im bereich der humanitären Hilfe tätig”. Zur möglichen Identität der Entführer, erklärt der Obere der “Missio sui iuris”: “Es gibt keine genauen Angaben. Entführungen von Ausländern sind im ganzen Land keine Seltenheit. In diesem Fall wissen wir nur, dass es sich um bewaffnete Männer handelt, doch das könnten entweder Taliban oder auch einfache Kriminelle sein”.
Das Flüchtlingshilfswerk “Jesuit Refugee Service” ist eine internationale Organisation der Gesellschaft Jesu. Das regionale Büro Südasien betreut insgesamt 800.000 Flüchtlinge: darunter Flüchtlinge aus Bhutan in Nepal, Flüchtlinge aus Sri Lanka in Indien und afghanische Flüchtlinge. Für die Flüchtlinge werden Medikamente, Bildung, psychologische Begleitung und Entwicklungshilfe bereitgestellt. (PA) (Fides 3/6/2014)


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